http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2000-02/0206
Bücher und Zeitschriften
Schopfheim Natur- Geschichte- Kultur
Herausgegeben von der Stadt Schopfheim
535 S. Schopfheim 2000
ISBN 3-926431-08-3
..Die Stadt Schopfheim feiert im Jahre 2000 als älteste Stadt im Markgräflerland das
750jährige Stadtjubiläum.4' So beginnt das Grußwort des Bürgermeisters von Schopfheim
, Klaus Fleck, zu diesem umfangreichen Werk.
In dem Jubiläumsband stellt Klaus Schubring, der Koordinator und Lektor, die Frage :
„Wo stehen wir heute im ganzen ? Wohin geht es in der Zukunft?" Das vorliegende Buch
soll für Schopfheim diese Probleme untersuchen, und zwar für die drei Gebiete Natur.
Geschichte und Kultur.
Eine große Anzahl von Fachwissenschaftlern hat dazu sehr interessante Beiträge geliefert
. Alle Aufsätze haben ein solides Fundament, sie benutzen Quellen aus Archiven.
Zeitungen. Literatur, und sind gründlich in der Ausführung. Viele gute Bilder und grafische
Darstellungen ergänzen die Artikel.
Man kann dem interessierten Leser nur empfehlen, das Buch in Ruhe zu studieren. Im
folgenden sollen einige kurze Inhaltsangaben gemacht werden.
Zum Thema ..Natur" untersucht Hartwich Haubrich die „Bevölkerungs- und Siedlungsstruktur
" von Schopfheim. In einer anschaulichen Grafik stellt er die Bevölkerungsentwicklung
seit 1698 dar: von 574 Einwohnern wuchs die Anzahl auf 18 514 im Jahr
1998. Einen Sprung vorwärts brachte die Gemeindereform von 1975. als mehrere Orte
eingemeindet wurden. Der Verfasser stellt die neuen Stadtteile von Schopfheim vor:
Fahrnau. Enkenstein. Langenau. Wies. Eichen. Kürnberg. Raitbach und Gersbach.
Heinz Nohen schreibt über den ..Naturraum und seine Entwicklung". Das betrifft die
einzelnen Landschaften rund um die Schopfheimer Bucht und ihre geologische Beschaffenheit
sowie das Klima. Eine geologische Zeittafel und Skizzen ergänzen diese Ausführungen
. Hubert Laufer öffnet dem Leser die Augen für die „Pflanzen auf der Gemarkung
Schopfheim". Dazu bringt er schöne Fotos von seltenen Blumen und eine Liste ihres
Gefährdungsgrades. Auch der Artikel von Ruth Noack über „Schutzgebiete und schützenswerte
Biotope" mit ausgezeichneten Bildern stellt den Naturschutz in den Vordergrund
.
Die Aufsätze über die Geschichte nehmen fast die Hälfte des Buches ein.
Gerhard Fingerlin berichtet über „Archäologie und frühe Geschichte". In der heutigen
Gemarkung Schopfheim gibt es an vier Plätzen römische Siedlungsspuren, zwei davon
sind Reste von römischen Gutshöfen. Erst 1977 wurde unter der Kirche St. Michael ein
rechteckiges Gebäude römischer Zeit entdeckt.
Auch die für die Stadtgeschichte wichtigste Fundstelle des frühen Mittelalters liegt im
Innern der Pfarrkirche St. Michael: man hat dort 1921 eine Kirche des 7. Jh. und Steinkistengräber
gefunden- ein Nachweis, daß „Scofheim" mindestens zu dieser Zeit schon
bestanden hat; die erste urkundliche Erwähnung stammt von 807.
Klaus Schubring geht der Entstehung der Stadt von 807 bis zur eigentlichen Gründung
nach: „Bauern. Mönche und Adlige" waren es. die um diese Zeit den Raum Schopfheim
besiedelten. Die Klöster St. Gallen, Murbach und Lorsch erhielten Land durch Schenkung
von adligen Familien. Es entstanden Pfarrkirchen und Siedlungen, die oft von
204
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2000-02/0206