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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 1.2001
Seite: 120
(PDF, 68 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2001-01/0122
Die ersten Kirchengemeinderäte nach der Union waren in Rötteln: Vogt Keser,
Jakob Brunner von Tumringen und Brödlin, Hans Jerg Ohm sowie Almosenpfleger
Sütterlin von Haagen.

Auch auf die Beziehungen zu der reformierten Kirche in Basel, die durch den
Übertritt des lutherischen Superintendenten Johann Jakob Grynäus von Rötteln zu
den Reformierten (1579) und durch den streitbaren lutherischen Superintendenten
Johann Weininger (1596-1599 in Rötteln) getrübt waren, hat sich die Union erfreulich
ausgewirkt. Im Bericht der Röttier Diözese vom 28. November 1821 heißt
es: »Auch in der benachbarten evangelischen Schweiz äußerte man große und
freudige Teilnahme an dem Vollzug dieser Vereinigung, in dem in mehreren
Kirchen an demselben Festtage dieses sehr erfreulichen Ereignisses gedacht wurde
.« Und in einem Brief des Antistes am Basler Münster, Falkeisen, nach Karlsruhe
vom 7. Oktober 1821 schreibt Pfarrer Falkeisen: »Die mir übersandten Urkunden
betrachte ich als ein höchst erwünschtes Zeichen der Geneigtheit der Badischen
Kirchenbehörde, das Band der nachbarlichen Freundschaft und der so wohltätigen
christlichen Bruderliebe, die unser gemeinschaftlicher Herr und Heiland Jesus
Christus allen Bekennern seines Namens, insbesondere allen Verkündigern seines
heilbringenden Evangelii, so nachdrücklich und herzlich einschärft, mit unserer
Baslerischen Kirche enger zu knüpfen, und in dieser Hinsicht sind sie mir ganz
besonders wichtig. Einst waren diese beiden Kirchen enge unter sich verbunden
(Sulzer!), aber unvermeidliche Zeitereignisse bewirkten im Äußeren eine Trennung
; aber nun ließ der Gott, der sie zugab, die Scheidewand wegfallen und die
frohe Hoffnung mächtig aufleben. Der erwünschte Zeitpunkt naht sich, wo nach
seiner Verheißung nur eine Herde und ein Hirte sein soll. Möge sich die Einigkeit
im Geist durch das Band des Friedens und der Liebe immer mehr verbreiten und
uns ihre seligsten Folgen zu unserem gemeinschaftlichen Heil spüren lassen!«

Die 2. Generalsynode vom Jahr 1834 hatte über die Agende (Kirchenbuch für
die Gottesdienste und Kirchlichen Handlungen) und den Katechismus, zu dem
Dekan Hitzig Vorarbeiten geleistet hatte, zu beraten; ferner über die »Biblische
Geschichte«, welche der erste Prälat der vereinigten Kirche, Johann Peter Hebel
(der am 22. September 1826 gestorben war), verfaßt hatte und die auch von
Katholiken so geschätzt war, daß z. T. daran gedacht wurde, sie in katholischen
Schulen einzuführen.

Als um die Mitte des 19. Jh. eine neue Agende mit reicherer Liturgie eingeführt
werden sollte, fand dies wie in den meisten Gemeinden des Landes auch in Rötteln
gar keinen Beifall. Der Kirchengemeinderat Rötteln gab am 26. Dezember
1858 dazu folgende Erklärung: »Es hat sich zwar in unserer Kirchengemeinde nie
ein Bedürfnis, noch weniger ein Verlangen nach einer neuen Kirchenordnung
(gemeint ist: Gottesdienstordnung) kundgegeben, und wenn es derselben freigestellt
würde, würde sie lieber nicht nur bei der bisherigen bleiben, sondern auch
den früheren Catechismus und die Hebeischen Biblischen Geschichten wieder
einführen. Allein sie wird auch ihre Stellung nicht verkennen und der Nothwen-
digkeit nachgeben; jedoch ist sie darüber mit sich eins, daß die Einführung der

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