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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 1.2001
Seite: 156
(PDF, 68 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2001-01/0158
betr. Kirchliches Leben: Für den Kirchenbesuch wird von Rötteln vermerkt: ...
„an Feyr-Tägen nicht so fleissig, weil die Leute an solchen auszulauffen gewohnt
seyen".

betr. Sonntagsheiligung wird in Rötteln protokolliert: „Das Exempel des ins
Zucht-Haus neulich condemnierten Schwelgers habe in seiner Gemeinde einen
guten Eindruck gemacht."

betr. die sozialen Verhältnisse erfahren wir von Rötteln: „Arme seyen genug
da." „Viele Arme haben ein wöchentliches Allmosen, welches sich jährlich auf 24
Gulden beläuft. So werde auch das offenburgische Legat, so jährlich 3 Gulden
betrage und von der Burgvogtey aus der Steuer von Thumringen bezahlt werde,
unter sie ausgetheilt. Gleichwie noch ferner ihnen und andern in der Dioeces sich
befindlichen Armen zu statten kommen die 5 Gulden Zinse, so da fallen von
denen auf Christian Hauri dahier stehenden 100 Gulden Capital. Dann es sey vom
seel. Herrn Spec. Wenkebach das von Ihro Durchlaucht der letztverstorbenen
Markgräffin Hochsei. Andenkens denen Hausarme vermachte Legat zu capital
geschlagen und gedachtem Christian Hauri dargeliehen worden in der Absicht,
dass er jährlich den Zinnss einem jeweiligen Speciali einliefern, diser aber denselben
den Hauss-Armen austheilen solle."

betr. herumvagierende liederliche Bettel-Gesind vermerkt man unter Rötteln:
„Von vagirendem Gesind haben sie von allen Seiten her, und sogar aus dem
Elsass einen unbeschreiblichen Anlauff." Um dem Übel zu steuern, berichtet Rötteln
„sie thun, was sie können, um dergleichen Leute fortzuweisen; aber die Hat-
schierer, die zu dem End angenommen worden, daß sie das Land rein halten
sollen, bezeigen sich gar saumselig."

Weiter: „... Anlauff dahier sehr stark. Sonsten sey vor fremde Bettler erst in
diesem Jahr 100 Gulden zu einer Herberge legirt worden von Maria Schantzlin,
Joh. Jacob Bredlis im Röttier Weiler abgeschiedner Ehfrauen." Eine durchgreifende
Hilfe und ein problemlösendes und schnell wirkendes Mittel aber sieht der
Spezial in folgendem Vorschlag, den er anknüpft an seine bereits mitgeteilte Meinung
, daß allen Hausarmen seiner Diözese geholfen werden könne: „Wollten
Ewer Hochfürstliche Durchlaucht den Befehl zu erteilen geruhen, dass alle Vaganten
, die mit keinem tüchtigen passeport versehen oder sich eines solchen zum
vagiren bedienen sollen angehalten und ad operas publicas gebracht werden; so
bin ich der festen Meynung, in Zeit von einem Monat würde das Land des An-
lauffs ziemlich überhoben seyn; und weil doch ein jeder durch seine Hand-Arbeit
sein Brod soll verdienen können, so dächte ich, die daraufgehende Unkosten würden
solchergestalt hinlänglich ersetzt."

1749 klagt Pfarrer Johann Bernhard Fecht in Rötteln über Schäden an seiner
Privatbibliothek: „Seine Bibliotheque sey in gutem Stand, ob sie gleich durch
Flüchten in Kriegszeiten geschwächt worden."

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