http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2001-01/0174
gat, ligent, und die man überzwerch erret« (baut), sollen gen Hauingen zehnten,
jene Äcker aber, welche der »lengi gegen Rötteilen zu inn und us geerret werden«,
dem Röttier Kirchherrn zehnten sollen. Vor Gericht waren u. a. erbaren Leuten
von Haagen der Vogt Jakob Schöchli von Hauingen und Herr Cunrat Spörlin, der
Suprior von St. Alban, erschienen.
Rätselhaft ist der Ursprung und die Herkunft strittiger Zehntstücke, welche vereinzelt
und verstreut im Haagener Bann vom Hauinger Kirchherrn 1492 angesprochen
und bereinigt wurden:
So:
1. Heini Göttis Kirsgarten, welchen Clewin Cuonimann und sein Stiefkind nutzte
auch ein Gütlein, z. T. Ackerland, gebaut von Hans Weber, Hagen.
2. Hans Schwab von Haagen, 1/2 Juch. A., der vorzitten Hans Krutt gehörte im
oberen Feld.
3. 9 Fuhren Acker im niederen Feld, unter der Burghalden, oberhalb der Meisenmatten
an dem Hag(!), auf Hans Brunen eigen;
4. 1/2 Juch. A. an Heine Müllers hofstette, im Martinsacker, unterhalb der
»nüwen matten«;
5. Ein Anwander by der Stigellen im ob. Feld, welcher der Anne Bannwart war,
je von Lienhart Meyer, Hans Brun genutzt wird, wo der Voggenbrunnen allhar
rünnet-zehntet hälftig nach Rötteln und nach Hauingen.
6. Annen Tüfels Hofstatt und Garten, Hans Meyger zwei Blätz Hanfbünden zu
Haagen im Dorf.
7. Im Antzental ein Bletz Matten des Jakob Lienin v. Tumringen.
8. Der Rippeller Acker, 2 Juch., der vornen auf Cunrat Omen von Haagen stößt
und unter Clewin Sürimann und Hans Omen liegt; vorn stat ein Hasenbirboum.
9. Zwei Bletzli Reben ob dem Rippeier.
Diese Einzelstücke waren ausgesteint, d. h. mit markierten Steinen umgrenzt;
die Steine trugen die Initialen oder Wappen des berechtigten Herrn.
Zwischen diesen ursprünglich kirchlichen Zehnten schob sich das Recht des
Landesherrn, des Markgrafen, vom Neubruch den Zehntanteil zu erheben; wenn
also der Bauer rodete, aus Wald Matten oder Äcker machte oder Ödland wieder
unter den Pflug nahm, stand der Herrschaft der »Neubruch-Zehnten« vom Ertrag
der neugewonnenen Kulturen zu. So reklamierte im 15. Jh. der Röttier Vogt den
Zehnten von den neuen Matten zwischen dem Gemeinen Weg und der Wiesen,
vom »nüwen brach«, den der Röttier Kirchherr wider Inhalt der landesherrlichen
Freiheiten, an sich gezogen hatte.
Und im Jahre 1606 fordert der Burgvogt Martin Weiß für seine Herrschaft den
Neubrachzehnten von Stücken im Bereich des St. Alban-Zehnten zu Hauingen:
1. 5 ß und 4 Hühner von 16 Jucherten Holz, Feld und Ackerland im Erlenbrunnen
, teils Egerten, Dornhalden genannt, im Hauinger Bann.
2. Von 12 Jucherten Egerten und Ackerland, Jungholz genannt.
172
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2001-01/0174