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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 1.2001
Seite: 197
(PDF, 68 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2001-01/0199
und 2 Töchtern nach Lörrach verzogen sei, nachdem er schon vorher sein
Haus an Johannes Spohn verkauft hatte. Er notiert, daß am 13. April 1833
der 27jährige Johann Friedrich Brunner von Tumringen mit seiner Frau,
der 24jährigen A. M. Eckerlin von Britzingen, nach Amerika ausgewandert
sei, wo beide „laut sicherer Nachricht" bald darauf gestorben seien.
Er schreibt über die Fabrikgründung in Haagen, daß Sarasin und Heußler
von Herrn De Bary - Basel die Gebäulichkeiten am Wiesenteich gekauft
hätten, um eine Baumwollspinnerei zu betreiben, der noch eine Weberei
und eine Druckerei folgen sollte. Der Vorstand Georg Bindschedler von
Zürich habe 1836 „mit viel Scharfsinn" die Fabrik eingerichtet. Auch eine
Fabrikschule sei gegründet worden, die von etwa 30 Kindern besucht werde
und deren erster Lehrer ein Herr Geiler sei. Durch die Einrichtung der
Fabrik habe sich Haagen um ca. 250 Seelen, darunter auch Katholiken, auf
ca. 900 Seelen vermehrt. Auch ein Besuch des Großherzogs Leopold mit
zwei Prinzen und zwei Prinzessinnen wurde nicht vergessen festzuhalten.
An seiner Gartenmauer hätten die H. Herrschaften ihre Chaise abgestellt
und seien zu Fuß vom Chilft aufs Schloß gegangen, hernach „nach genommenem
Gläschen Wein des Herrn Grethers von Tumringen" nach der
Stadt Lörrach, „die erleuchtet war", weitergefahren, um am nächsten Tage,
dem 2. September 1836, die Koechlinsche Fabrik und die Fabriken in
Brombach und Steinen zu besichtigen.

Im Jahre 1842 habe Haagen 903 Einwohner gezählt, darunter 227 Katholiken
. 593 Personen seien Nicht-Haagener, unter ihnen 266 aus dem Inland
und 327 aus dem Ausland zugewandert. Die Einwohnerzahl von Tumringen
betrage 435 Personen (1809: 300). Die Armut sei in Haagen größer,
während „in Tumringen der Hochmut vorherrscht". „Die Tumringer Mädchen
gelangen eher in den Ehestand in anderen Orten wegen größerem
Wohlstand."

Im Jahre 1837 erhält er wegen Krankheit seinen ersten Vikar Louis Rott,
der 1839 Pfarrer von Diersberg wurde und dessen bei Gutsch in Lörrach
gedruckte Abschiedspredigt heute noch vorhanden ist. - Auch die jeweiligen
Konfirmanden sind eingetragen und ihre Qualifikation vermerkt. So
haben sich von den 14 Konfirmanden des Jahrgangs 1813 die folgenden
durch gute Leistungen ausgezeichnet: Gustav Falk und Johannes Gempp,
Maria Magdalena Schöpflin und Anna Maria Brunner von Tumringen und
Anna Magdalena Ohm von Haagen. Von den 19 Konfirmanden des Jahrgangs
1817 waren die besten: Johann Geisser, Jacob Friedrich Müller, Johannes
Muser von Haagen, Anna Magdalena Schmidt von Röttierweiler
und Maria Ohm und Anna Cramer von Tumringen. 1823 ist Johann Konrad
Geisser, des alten Wirts von Haagen Sohn, der beste und Johann Georg
Glaser „der beste im Gemüthe"; von Tumringen ist es Barbara Geisser, des
Naglers Tochter. - Von vielem ist in dem „Notabilienbuch" noch die Rede,
von Brand- und Gewitterschäden und von Kollekten, die für die Geschä-

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