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Abb. 108: Simon Sulzer,
Dritter Baselischer Antistes
Lithographie von Hosch Merian
(Museum am Burghof, Lörrach)
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Abb. 109: Johann Jacob Grynäus,
Vierter Basler Antistes
Kupferstich Jacob Heinrich Schönauer
(Museum am Burghof, Lörrach)
Vom hl. Abendmahl, von der Person Christi, von der Prädestination und von
Christi Höllenfahrt. In den übrigen herrschte völlige Übereinstimmung. Die Vorlesung
der Artikel nahm zwei volle Tage in Anspruch, und nun sollte die Unterschrift
geleistet werden. Bei der Umfrage veranlaßte der Artikel vom hl. Abendmahl
eine gewaltige Aufregung und einen heftigen Streit zwischen den drei Doktoren
J. J. Grynäus, S. Sulzer und Dürr. Die beiden letzteren vertraten die Lehre
Luthers und der sächsischen Theologen, während Grynäus den Satz: „in, mit und
unter dem Brote sei der wahre Leib Christi" verneinte und den Genuß des Leibes
und des Blutes Christi auch durch die Ungläubigen in Abrede stellte. Grynäus
protestierte ferner gegen die Behauptung der Lutheraner, den Reformierten seien
Brot und Wein nur leere Zeichen und brachte solche Beweise, daß Dürr und sein
Mitarbeiter Sulzer genug zu tun hatten, dieselben zu entkräften.
Nachdem jeder Artikel zum Zwecke allfälliger Einsprache vorgelegt war, sprach
Dürr den Wunsch und die Absicht aus, es solle durch diese Artikel eine Einhelligkeit
der christlichen Lehre zustande kommen und es sollten so viel als möglich die
Anlässe zu Ärgernissen beseitigt werden. Er verlangte von allen Anwesenden eine
einfache Unterschrift ohne allen Vorbehalt, auch von den Lehrern, mit der ver-
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