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von Euch schied. Was in jeder trüben Stunde uns Trost und Erheiterung gibt, das
tröste uns auch in dieser Stunde der Trennung.Lasset uns nun das gepreßte Herz
und den betränten Blick zu jener Wohnung aufheben, deren so viele sind in unseres
Vaters Hause. Von dorther, von jener neuen unsichtbaren Welt herab scheint
uns ein mildes Licht des Trostes und der Hoffnung. Das erhellet die dunklen
Wege, die wir hinieden oft zu wandeln haben. Das zeigt in schöner Ferne ein Land
der Wiedervereinigung aller Getreuen und Guten, die hier einander wert wurden,
die hier vereinigt waren durch sanfte und selige Bande. Dorthin müssen wir blik-
ken, wenn hier uns das Schicksal trennt. Dort finde ich Euch wieder, die ich hier
auf die Bahn der Tugend hinwies und eine Zeitlang auf derselben begleitete. Dort
werde ich Euch finden, die Ihr die Meinen wurdet, meine treuen, unvergeßlichen
Freunde. Und dorthin sind sie mir und auch Euch schon vorangegangen, die ich
beweinte, die Ihr betrauert und warten unser in dem Land des Friedens. Das tröste
uns, wenn uns die Trennung schmerzt und unsere Tränen fließen. Wir sehen uns
wieder, denn wir sind ja unsterblich.
Abb. 113: Glückwunschschreiben von Großherzog Leopold von Baden zum 50jährigen Dienstjubiläum
an Dekan und Kirchenrat Dr. Friedrich Wilhelm Hitzig.
„Mein lieber Kirchenrath Hitzig. Ich habe erfahren, daß Sie in wenigen Tagen Ihr 50jähriges Dienstjubiläum
feiern, und kann Mir daher das Vergnügen nicht versagen, Ihnen zu dieser seltenen Feier
Meine aufrichtigsten Glückwünsche darzubringen, und zugleich die dankbarste Anerkennung Ihrer
vieljährigen Mir und dem Staate geleisteten treuen Dienste auszusprechen. Möge die Vorsehung Sie
noch lange in ungeschwächter Kraft Ihrem segensreichen Beruf erhalten. - Mit der erneuerten Versicherung
Meiner vorzüglichen Achtung und Wertschätzung verbleibe Ich stets
Ihr wohlgeneigter
Carlsruhe den 25. September 1842 Leopold"
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