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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 1.2001
Seite: 364
(PDF, 68 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2001-01/0366
über sechs Jahren gezwungen, während dauernden Kriegsunruhen aus Mangel
einer Behausung sich mit seiner Familie in Basel aufzuhalten und kümmerlich zu
leben. „Da die Pfarrbehausung im vorigen Kriegswesen (1678) in Asche gelegt
worden war, möge sie nun wieder aufgebaut werden, damit der Hirte bei den
Schafen sei."

Auch den Kauf eines Hauses scheint man damals in Erwägung gezogen zu
haben. Es käme - so lautete der Vorschlag - etwa in Frage:

1. das sogenannte Paulische Haus in Haagen (ein Herrenhaus) oder

2. ein Haus in Lörrach.

Aber weder Neubau noch Kauf eines Pfarrhauses schien möglich gewesen zu
sein. Denn noch immer waren Kriegszeiten. Erst 1713 kam der Friede. Und noch
immer herrschten große Not und allgemeine Armut. Wo Pfarrer Pannifex nach
seiner Rückkehr aus Basel und seine Nachfolger J.W. Maier und ab 1711 Ferdinand
Sigmund Eccard gewohnt haben, ist nicht eindeutig zu erkennen, wahrscheinlich
wie seit 1678 im alten staffelgiebeligen Landschaftshaus, das an immer
mehr Schäden und Altersgebrechen zu kranken begann. Das mag Pfarrer Eccard
(1711-1714 in Rötteln) mit veranlaßt haben, als die Zeiten sich langsam zu bessern
begannen, selbst zu bauen und damit für seine Frau nach seinem Tode einen
Witwensitz zu schaffen. Im Jahre 1736 bittet er, ihm den öden Platz, worauf das
Amtshaus gestanden, um den Kaufpreis von 100 fl zu übereignen, damit er darauf
ein Haus bauen könne. Über die Lage dieses Platzes finden sich die folgenden
Angaben:

Es liegt „bei der Kirch zwischen dem ödliegenden Platz, auf dem das alte
Pfarrhaus gestanden, ein Gelände von eineinhalb Viertel, und dem Höfli und dem
Platz des Gebäudes, davon auch alle guten Steine zum Bau der Walke nach Lörrach
abgeführt wurden". Der Bitte des Pfarrers Eccard wurde 1738 entsprochen.
Er erhält den Trümmerplatz des alten Amts- oder Landvogteihauses für 100 fl und
zum Hausbau gegen Bezahlung 16 bis 18 Eichstämme aus den herrschaftlichen
Waldungen.

Auf diesem Platz hat er alsbald (1741) sein Haus, das heutige Röttier Pfarrhaus
(ohne den Anbau an der Westseite) gebaut, zu dem noch eine Scheune, ein Stall
und ein Waschhaus hinzukamen. Zu dem Besitz gehörten außerdem ein Hof, ein
Gras- und Küchengarten und ein Stück Reben.

Der Schwiegersohn von Pfarrer Eccard, der Superintendent Adam Hitzig in
Lörrach, war der Erbe dieses Röttier Besitzes. Er scheint das Haus seines verstorbenen
Schwiegervaters später, vielleicht nach dem Tode der Witwe Eccards, als
Pfarrhaus an die geistliche Verwaltung vermietet zu haben, spätestens wohl seit
1771, dem Jahr, in dem sein Sohn Ernst Friedrich Ferdinand Hitzig Pfarrer in
Rötteln geworden ist. Die geistliche Verwaltung, die offenbar froh war, wieder
eine Pfarrwohnung bieten zu können, hat Superintendenten Adam Hitzig-Eccard
dafür eine jährliche Miete von 70 Gulden bezahlt.

Wenige Jahre nach Pfarrer E. F. Hitzigs Amtsübernahme in Rötteln bot dessen
Vater seinen Besitz in Rötteln der Geistlichen Verwaltung für 3.000 fl zum Kauf

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