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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
63.2001, Heft 2.2001
Seite: 28
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Das 19. Jahrhundert

Die ersten drei Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts standen im Großherzogtum im
Zeichen des Weinbrennerschen Klassizismus. Friedrich Weinbrenner (1766-1826.
Zeitgenosse Hebels) war seit 1800 oberster Baubeamter in Karlsruhe und Schöpfer
eines unverwechselbaren, lapidaren Klassizismus. Als landauf, landab Zeugnisse
des Weinbrennerstils durch den Meister selbst oder seine Schüler geschaffen wur-
den, bestand in Grenzach und Wyhlen offensichtlich kein Bedarf an öffentlichen
Bauten. So fehlt bei uns diese für zahlreiche unserer Nachbarorte (Lörrach. Stetten
. Binzen. Istein. Schopfheim usw.) wichtige Note im Ortsbild. Bei dem 1838 in
Grenzach errichteten Rathaus (Abb. 5) spürt man noch ein wenig die Weinbrennertradition
(Einfachheit des Baukörpers, das Walmdach; die stockwerkweise Differenzierung
der Fensterformate, das Kämpfergesims im Erdgeschoss); der Bau
weicht aber schon erheblich von der Weinbrennerlinie ab. Die Fensterrahmungen
und das Hauptgesims wären in den Augen Weinbrenners viel zu feingliedrig. die
Lösung, alle Rundbogenöffnungen des Erdgeschosses auf gleiche Scheitelhöhe zu
bringen - nämlich durch das Nebeneinander von Halbrund- und Segmentbogen -
eine Sünde wider den Geist der Antike. Die Trennung der Fensterverdachungen
von den hohen Fenstern ist allerdings ebenso ein früher Restaurierungsfehler wie
die Entfernung des Fensterbankgesimses im ersten Obergeschoss und der Putzquader
zwischen diesem und dem Kämpfergesims (Abb.53 bei Küchlin. Bd.2). Wie
die Fensterbekrönungen einmal gedacht waren, sieht man noch am etwas jüngeren
„Schwarzen Bären", der heutigen Markgrafenapotheke.

Abb. 5: Das spätklassizistische Grenzacher Rathaus

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