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Abb. 4: Maschinenhaus mit Turbinenkammern
(30. 1. 1911)
den mit einer Leistung von 15 000 PS zu errichten, um genügend Strom für den
eigenen Bedarf produzieren zu können und um nicht von Rheinfelden und Basel-
Stadt abhängig zu sein.133 Auch eine Direktbeteiligung am Werk in Äugst wurde
erwogen. In Verhandlungen zwischen den beiden Halbkantonen verzichtete 1905
das Baselbiet vorläufig auf ein eigenes Werk in Birsfelden - eine Option blieb
allerdings erhalten - und ließ sich eine Strommenge zu günstigen Konditionen
garantieren.
In der Stadt Basel war inzwischen eine Opposition gegen das Zusammengehen
der Regierung mit einem badischen, von Preußen dominierten Unternehmen entstanden
. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass das Konstrukt eines Doppelkraftwerks
etwas völlig Neues war: Eine gemischtwirtschaftliche, internationale Kooperation
- ein Unternehmen im damaligen strengen Sinne war es ja nicht - zwischen
einem Bundesland und einem ausländischen Privatunternehmen. Diese Opposition
reaktivierte das Klybeckprojekt und setzte die eigene Regierung unter
Druck.
KWR reagierte gereizt auf diese ständigen Verzögerungen und Querelen, wie
aus einem Schreiben seines Direktors Emil Frey vom 17. Januar 1906 an die
„Aargauische Handelskammer" zu erkennen ist:
„Jeder der Kantone will das Werk, welches auch nur zum Teil ein seiner Staatshoheit
unterstehendes Gefäll ausnützt, auf seinem Territorium erbaut haben, damit
dann die neue Anlage nicht nur den Wasserzinsen, sondern auch der ordentlichen
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