http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2001-02/0102
Am 27. April 1904 legte er Widerspruch gegen das Kraftwerk in Wyhlen ein,
am 29. April folgte der Säckinger Bürgermeister Trunzer für seine Gemeinde.
Die dritte Gruppe schließlich, die Industriellen, führte der „Verein der Textilin-
dustriellen des Wiesentals" unter seinem Präsidenten Köchlin an. Der Verein legte
vor allem Wert auf eine genaue Festsetzung der Stromtarifentwicklung bereits im
Konzessionsvertrag. Auf der Basis der zu ermittelnden Selbstkosten und der
Amortisationen sollten die Preise staffelweise ab dem fünften Betriebsjahr reduziert
und der dann zu erwartenden günstigen Kosten- und Gewinnstruktur zugunsten
der Verbraucher angepasst werden.28' In zahlreichen Eingaben an das Ministerium
des Inneren versuchten die Wiesentäler ihre Interessen durchzusetzen.
Mit einer Fülle weiterer Eingaben überfluteten außerdem folgende Institutionen
1906 das Ministerium: die Handelskammern von Freiburg. Lahr und Schopfheim,
die Handwerkskammern von Freiburg und Konstanz, die Gewerbevereine von
Säckingen, Schopfheim, Waldshut und Wehr sowie die Gemeindevorstände von
Lörrach, Säckingen. Schönau, Schopfheim und Waldshut. Die Forderungen waren
ähnlich: Ermittlung der Selbstkosten von KWR. Mitentscheidung des Staates bei
den Stromtarifen, Verhinderung von privatwirtschaftlicher Monopolisierung sowie
Mitbeteiligung von Interessengruppen und Kommunen am Konzessionsverfahren.291
Abb. 7: Alfred Klingele (1858-1947).
der Anführer des Bürgerprotestes
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