Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
65.2003, Heft 1.2003
Seite: 122
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2003-01/0124
Beispiel ein Exemplar in der Freiburger Universitäts-Bibliothek. Die Württembergische
Landesbibliothek Stuttgart besitzt zwei Exemplare, die Bibliothek der Deutschen
Bibelgesellschaft in Stuttgart ein Exemplar. Weitere zwei Exemplare befinden
sich in der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe, wobei eines - nachgewiesen
durch einen entsprechenden Buchstempel - aus der ..Hofbibliothek Carlsruhe"'
stammt. Hierbei handelt es sich um eine kostbare Buchbinder-Arbeit mit vielen
hinzugefügten Kupferstichen und prächtiger Gold-Rollenstempelung. Den Buchdeckel
zieren die Initialen C. L. Dies weist darauf hin. dass Markgraf Carl Friedrich
dieses Bibelexemplar wahrscheinlich für seine Gemahlin Caroline Luise als Geschenk
anfertigen ließ. Nicht zu vergessen, dass das Lörracher ..Museum am Burghof
etwa 10 Exemplare der „Lörrach-Bibel" sein eigen nennt. Anzunehmen ist, dass
auch in einzelnen Familien Badens noch Ausgaben dieser Bibel vorhanden sind. Mir
wurde zum Beispiel bekannt, dass es am Kaiserstuhl in Duingen und Leiselheim
sowie in Buchenbach bei Freiburg noch Besitzer der .JL-örrach-Bibel" gibt.

Der Lörracher Buchdrucker Samuel Auguste de La Carriere

Durch seine kunstvoll gesetzten und fein gestalteten Druckwerke wurde Samuel
Auguste de La Carriere als Meister seines Fachs berühmt.

Geboren 1716, kam der Hugenottensohn über Basel nach Lörrach und erwarb hier
das Bürgerrecht. Am 10. Juli 1742 heiratete der ..kunsterfahrene Buchdrucker" Anna
Maria Louisa Vincens, Tochter des Lörracher Bürgers und Kaufmanns Clemens
Vincens. Drei Töchter und ein Sohn wurden in Lörrach geboren, wobei sein einziger
Sohn schon im Alter von einem Jahr verstarb. Mit dem Erwerb des Bürgerrechts in
Lörrach eröffnete sich für Carriere die Möglichkeit, bereits im Jahre 1743 eine eigene
Druckwerkstatt gründen zu können, und in diesem Jahr entstand das nachweisbar
früheste Werk seiner Lörracher Zeit. In den kurzen Jahren seines Wirkens - er starb
schon mit 32 Jahren am 4. März 1748 - schuf Carriere einzelne kunstvoll gestaltete
Druckblätter und Bücher. So entstand in seiner Druckwerkstatt auch die erste Lörracher
Zeitung unter dem Titel ..Ordinary Wöchentliches Hochfürstl. Baaden-Durla-
chisch Gnädigst privilegirtes Avis- und Kundschaftsblättlein."

Carriere muss einen reichen Bestand an Ziffern und Drucklettern besessen haben,
die er mit viel Geschick und künstlerischer Begabung für kostbare Druckwerke
verwendete. In Karlsruhe war bereits seit 1719 der Hof- und Kanzleibuchdrucker
Maschenbauer ansässig, jedoch wurde Carriere diesem vom markgräflichen Hof
vorgezogen, da er offensichtlich mit edleren Druckwerken aufwarten konnte.

In seinem Todesjahr 1748 erschien die prächtige „Lörrach-Bibel". Carrieres
Ehefrau Anna Maria Louisa wandte sich bereits am 8. März 1748, also 4 Tage
nach dem Tod ihres Ehemannes, an den Markgrafen und bat um Übertragung der
Rechte, die Druckwerkstatt weiterführen zu dürfen. Dem Bittgesuch fügte sie ein
Exemplar der eben erschienenen Bibel bei. Sehr rege und mit großem Eifer setzte
die Witwe das Werk ihres Ehemannes fort, und ihre Druckwerke standen den

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