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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
65.2003, Heft 2.2003
Seite: 18
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2003-02/0020
Zeichnung City dafür aufkam, die letztlich auf civitas im Sinne von ,burg' zurückgeht
. So schließt sich manchmal der Kreis!

Das alte Umfeld Neuenbürgs: Steinenstadt und Rinka

Die Beispiele Nimburg und Neuburg als Ortsteil von Freiburg brachten räumlich
- und beim zweiten Beispiel auch zeitlich - bereits eine Annäherung an das im
Zentrum unserer Aufmerksamkeit stehende Neuenburg am Rhein, das, wie angedeutet
, denn auch öfters mit Nimburg/Nuenburc verwechselt worden ist. Darauf
wird noch zurückzukommen sein; zunächst sei vor dem skizzierten Hintergrund
der Ortsnamensformen Altenburg/Neuenburg nach dem alten Umfeld von Neuenburg
am Rhein Ausschau gehalten. Spielt auch dieser Ortsname auf eine nahegelegene
befestigte Siedlung aus alten Zeiten an, wie die ältere landesgeschichtliche
Literatur vermutet hat31, oder soll hier ganz allgemein nur zum Ausdruck gebracht
werden, daß ein neuer Ort in der Region hinzugekommen sei? Die Frage ist nicht
leicht und schon gar nicht eindeutig zu beantworten, und es bleibt auch zu berücksichtigen
, daß es bei der Namengebung für Neuenburg in der zweiten Hälfte des
12. Jahrhunderts um einen wesentlich späteren Zeithorizont als im Falle der Ortsnamen
Burg, Burkheim oder Nimburg geht. Längst hatte damals die Epoche der
klassischen Adelsburg als eines herrschaftlich-repräsentativen und oft namengebenden
Wohnsitzes einer Familie begonnen32, in der die schriftliche Überlieferung
von der Burg Zähringen oder der Burg Wiesneck im Zartener Becken als Castrum
oder castellum spricht33, einer Terminologie, aus der dann im Deutschen ,Bürgle'
und im Französischen ,chäteau' wurde34.

Doch konnte, wie am Beispiel der Siedlungserweiterung Freiburgs deutlich geworden
ist, auch der neue Teil einer Stadt um 1200 durchaus noch ,Neuburg' im
althergebrachten weiteren Wortverständnis von ,Burg' benannt werden. Für Neuenburg
gilt es gleichfalls festzuhalten, daß der Ortsname nicht eine Burg im Sinne
der Adelsburg bezeichnet, wenngleich eine solche in Neuenburg durchaus zum
Siedlungsensemble gehörte35, sondern ein oppidum oder eine civitas, also eine
Stadt, wie die Quellen des 13. Jahrhunderts erkennen lassen. Wie ist nun diese Namengebung
für den Ort am Rhein zu deuten?

Betrachten wir, um in dieser Frage weiterzukommen, zunächst die nähere Umgebung
der neuen Stadt Neuenburg. Hier fallen zwei Ortsnamen auf, zum einen
Steinenstadt36 und die in dessen Nähe zu lokalisierende Wüstung Rinka37; beide
unterscheiden sich von den umliegenden -heim-Orten wie Heitersheim, Hügelheim
, Müllheim, Auggen (älteste Namensform: Ougheim3*) oder Mauchen (älteste
Namensform: Muchheim?9) und den -ingen-Orten wie Buggingen, Zizingen,
Schliengen, die sich als frühmittelalterliche Siedlungen von Personenverbänden
oder im Rahmen einer Grundherrschaft zu erkennen geben40. Für die Namen-
gebung ,Steinenstadt', d. h. ,Steinerne Stätte' oder ,Bei der steinernen Stätte' - die
Schreibweise Steinenstadt mit -dt ist modern - waren offensichtlich Mauern bzw.

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