Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
65.2003, Heft 2.2003
Seite: 21
(PDF, 36 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2003-02/0023
tionen stattfanden, womit der früheste Zugriff der Karolinger auf diesen Raum
belegt ist54. Das geht aus einer Urkunde Karls des Großen von 790 für das Kloster
St. Martin in Tours hervor. In ihr bestätigt der König dem Kloster Besitz in Steinenstadt
(aliquam rem in Stainagonstat)55. Dieser war nach der Konfiskation durch
die Hausmeier in die Hand eines Fulrid {Fulridus Alamannus) gelangt und von
diesem an das Kloster übertragen worden; Karl der Große legitimierte nun nachträglich
diese Schenkung unrechtmäßig entfremdeten Königsgutes56. Die erst im
späten 13. Jahrhundert bezeugte Martinskirche im Bann von Steinenstadt (im 16.
und 17. Jahrhundert ist ein Martinshölzle belegt) spiegelt den fränkischen Einfluß,
wobei hier das Kloster an der Loire gewiß eine Rolle gespielt hat57.

Erst wieder ab dem 11. Jahrhundert ist von diesem Ort in der schriftlichen Überlieferung
die Rede, dann aber recht häufig, und dies weist auf seine Bedeutung:
Hier hatte der frühe Habsburger Rudolf Besitz, der um die Mitte des 11. Jahrhunderts
zusammen mit seiner Frau Kunigunde das Frauenkloster St. Marien in dem
etwa auf gleicher Höhe auf der anderen Seite des Rheins gelegenen Ottmarsheim
gegründet hat (Abb. 2)58. Später finden wir hier die Klöster St. Ulrich und St. Blasien
begütert59. Vor allem aber ist von Interesse mit Blick auf die Stadtgründung in
Neuenburg, daß die Herren von Osenberg in Steinenstadt das Patronatsrecht und
die Gerichtsbarkeit als Basler
Lehen innehatten60, während
ein nach Steinenstadt benannter
edelfreier Herr Erkenger zu denen
gehört, die im Jahre 1113
bei der Weihe der Klosterkirche
von St. Peter im Schwarzwald
im Umkreis der Zähringer und
ihres Hausklosters erscheinen61.
Neun Jahre später begegnet er
noch einmal als zweiter in der
Reihe adliger Zeugen in Herzog
Konrads Urkunde für St. Peter,
die auf der Burg Baden in der
Ottenau ausgestellt worden ist62.

Welches Interesse damals
seitens der Zähringer wie ihres
Hausklosters gerade an Steinenstadt
bestand, geht aus einem
Eintrag bzw. zwei Einträgen im
Rotulus Sanpetrinus, dem bedeutsamen
Güterverzeichnis des
Klosters St. Peter im Schwarzwald
aus dem 12. und frühen
13. Jahrhundert, hervor: Herzog

Abb. 2: Kloster St. Marien in Ottmarsheim (Vorderösterreich
- nur die Schwanzfeder des Kaiseradlers? Die Habsburger
im deutschen Südwesten, Ulm 21999, S. 99, Abb. 6)

21


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2003-02/0023