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sein, eine Art Brückenkopf zu dem staufischen Besitz im Elsaß zu gewinnen, der
seinen Schwerpunkt allerdings, von Mülhausen abgesehen, weiter im Norden um
Schlettstadt und Hagenau hatte (Abb. 6)82. Außerdem begann sich das notorisch
angespannte Verhältnis zwischen Staufern und Zähringern, die sich wegen der
Auseinandersetzung um das Herzogtum Schwaben im späten 11. Jahrhundert
nachhaltig entzweit hatten, um 1160 weiter abzukühlen, worauf hier nicht näher
einzugehen ist83. Doch ist wohl entweder sehr bald nach 1158 oder in den späten
sechziger Jahren, als sich die Beziehungen zwischen Friedrich Barbarossa und
Berthold IV. von Zähringen wieder etwas besserten, Badenweiler in zähringische
Hände zurückgefallen, ohne daß etwas über die Umstände und eventuelle Gegenleistungen
bekannt wäre84; um die Mitte des 13. Jahrhunderts erscheinen die
Grafen von Freiburg im Besitz von Badenweiler, und dieser kann nur auf die Zähringer
zurückgehen85.
Von daher ist jedenfalls nicht anzunehmen, daß Friedrich Barbarossa gewissermaßen
in Erweiterung der Badenweilerposition das nahe Neuenburg gegründet
hätte. Mitte der achtziger Jahre des 12. Jahrhunderts gelang es indes den Staufern
in Person König Heinrichs VI., sich von dem über Breisach, den Vorort des Breisgaus
, verfügenden Bischof von Basel mit der Hälfte dieser Stadt belehnen zu lassen86
. Und hier, im nördlichen Breisgau, haben die Staufer denn auch mit einigem
Erfolg versucht, ihren Einfluß im Zähringerland auszubauen87. Dazu gehörte nicht
zuletzt das Zisterzienserkloster Tennenbach östlich von Emmendingen, das wieder
den Bogen zur Gründungsproblematik um Neuenburg schlagen läßt (Abb. 7)88. Was
teilt nun die erwähnte Notiz im Güterbuch der Abtei mit, und wie ist die Notiz zu
bewerten (Abb. 8)?
Abb. 7: Ansicht des Klosters Tennenbach Anfang des 19. Jahrhunderts (Konstantin SCHÄFER,
Neuenburg. Die Geschichte einer preisgegebenen Stadt, Neuenburg 1963, S. 16)
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