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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
65.2003, Heft 2.2003
Seite: 34
(PDF, 36 MB)
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2003-02/0036
Gewässernamen, überdies vielleicht auch in einem Familiennamen, fortlebt. Beide
Ortsnamen verweisen auf eine steinerne bzw. befestigte Anlage, vielleicht aus
der Römerzeit, die in diesem Gebiet sonst durchaus ihre Spuren hinterlassen hat.
Andere Spuren mögen durch den Rhein verwischt worden sein, der genau an dieser
Stelle ein passagium, einen Übergang, zuließ. Es erwies sich als lohnend, zum
Verständnis des späteren Neuenburg genauer auf die Marktgründung in Rinka vor
bald 1000 Jahren zu achten, um dann den Blick auf die Gründungsumstände von
Neuenburg im späteren 12. Jahrhundert zu richten, dessen Name vielleicht auf Älteres
an Ort und Stelle verweist - letzte Sicherheit läßt sich hier allerdings nicht
gewinnen. Programmatisch ist der Name aber allemal, und dieser Aspekt ließ sich
für die Gründung Neuenbürgs im letzten Viertel des 12. Jahrhunderts im Rahmen
der Territorialpolitik der Zähringer fruchtbar machen, die immer wieder ihre liebe
Not mit den Staufern hatten.

Neuenburg als zweite zähringische Stadt nach dem „Paukenschlag" der Freiburger
Marktgründung von 1120, wie man, eine bekannte Formulierung aufgreifend"2, mit
anderem Akzent durchaus sagen kann. Diese zweite zähringische Stadt im Breisgau
mit Markt und Münze und dem wichtigen Rheinübergang mag von Berthold IV.
in der territorialen Konkurrenz mit den Staufern genau und mit Bedacht am Rhein
initiiert worden sein, der die herrschaftlichen Interessensphären der beiden Häuser
der Zähringer und Staufer hier am Oberrhein insgesamt betrachtet voneinander
geschieden hat. Auf staufischer Seite schlug der Positionsgewinn am Rhein etwas
weiter nördlich mit der Übernahme der halben Stadt Breisach durch Barbarossas
Sohn Heinrich VI. 1185, also wenige Jahre nach der Gründung Neuenbürgs, zu
Buche, und da damals vorgesehen war, daß auch der Isteiner Klotz, ganz in der
Nähe des im Süden nächsten Flußübergangs bei dem wiederum baslerischen
Rheinweiler gelegen, in die Hände Heinrichs VI. gelangte"3, sollte der Zähringer
mit seinem Neuenburg wohl ziemlich in die staufische Zange genommen werden.
Doch scheint aus der letzten Aktion des Staufers nicht viel geworden zu sein.
Nicht nur das Marktprojekt Rinka blieb stecken. Neuenburg aber blühte auf und
blüht noch heute trotz aller Unbilden von Natur- und Menschenhand.

Anmerkungen

1 Vgl. zur Geschichte der Stadt Fidel HUGGLE, Geschichte der Stadt Neuenburg am Rhein, Freiburg
i. Br. 1876, Konstantin SCHÄFER, Neuenburg. Die Geschichte einer preisgegebenen Stadt, Neuenburg
1963, und jüngst Dieter SPECK und Jürgen TREFFEISEN, Neuenburg am Rhein. Stadt und
Landstände im vorderösterreichischen Breisgau, Neuenburg am Rhein 2000.

2 Topographisches Wörterbuch des Großherzogtums Baden, 2 Bde., hg. von Albert KRIEGER, Heidelberg
21904/05, ND Vaduz 1993, hier Bd. 2, Sp. 297.

3 Vgl. z. B. Heinrich MAURER, Zur Geschichte der Grafen von Neuenburg, in: Zeitschrift der Gesellschaft
für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau
und den angrenzenden Landschaften 6 (1887), S. 449-465. Jetzt maßgeblich: Ulrich PARLOW, Die
Grafen von Nimburg, in: Teningen. Nimburg, Bottingen, Teningen, Köndringen, Landeck, Heimbach.
Ein Heimatbuch, hg. von Peter SCHMIDT, Teningen 1990, S. 45-74, 88-96.

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