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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
65.2003, Heft 2.2003
Seite: 67
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Reichssteuerverzeichnis von 1241 hervorgeht, in dem die Stadt Neuenburg neben
anderen ehemals zähringischen Burgen und Städten genannt wird3. Nur mit Mühe
konnte Egeno die Stadt Freiburg, das Kernstück seines Erbes, vor dem Zugriff des
Staufers retten. Im Jahr 1219 kam es deswegen zu einer Fehde, in der die Bürger
Freiburgs ihren neuen Stadtherrn tatkräftig unterstützten4. Im Friedensschluß mit
dem Staufer konnte sich Egeno zumindest Burg und Stadt Freiburg sichern5. Die
beiden anderen wichtigen Städte, Villingen am östlichen Tor zum Schwarzwald
und Neuenburg mit dem Rheinübergang, gingen an Friedrich II. verloren. Neuenburg
war also von einer Zähringerstadt zu einer staufischen Stadt geworden.
Offenbar blieben Burgen wie Badenweiler, Auggen und Tunsei, die wir später im
Besitz der Grafen fassen können, aus dem Streit ausgespart.

Während sich die Grafen im nördlichen Breisgau vor allem den Ansprüchen
der Markgrafen von Hachberg, der Herren von Geroldseck und des Straßburger
Bischofs gegenüber sahen, wurden sie im Süden in erster Linie sowohl vom Basler
als auch vom Straßburger Bischof bedrängt. Doch es gelang Graf Egeno V. von
Urach-Freiburg, sich gegen die Markgrafen und den Basler Bischof durchzusetzen
. Geschickt nutzte er die politische Isolation König Heinrichs (VII.) aus, der
kaum noch von den Reichsfürsten unterstützt und von ihnen gegen seinen Vater
Friedrich II. ausgespielt wurde6. Egeno V. ist in den Jahren 1233 und 1234 am Hof
des jungen Königs zu finden und zählte in dieser Zeit wohl zu dessen engerem
Gefolge7. Im Jahr 1234 meldete Markgraf Hermann von Baden für seine beiden
unmündigen Neffen, Heinrich und Hermann von Hachberg, Ansprüche an den Silberbergwerken
im Breisgau an8. Vermutlich begründete er dies mit dem Amt des
Breisgaugrafen, das seine Familie in den letzten Jahrzehnten neben den mächtigen
zähringischen Verwandten allerdings nicht tatsächlich ausüben konnte. In dieser
Funktion strebten sie nach dem Wegfall des zähringischen Herzogtums nach übergreifenden
Rechten. Andererseits erhob Egeno sowohl Anspruch auf die Breisgaugrafschaft
wie auf die Silberbergwerke. Diese hatte er vom Basler Bischof zu
Lehen genommen, womit die Hachberger zurückgewiesen wurden9. Doch auch der
Bischof wurde in seinem Zugriff auf den südlichen Breisgau beschränkt. König
Heinrich verlieh dem Grafen kurze Zeit später ein Bergbauprivileg entlang der
Flüsse Rench, Wiese, Breg, Brigach, Kinzig, Elzach, Dreisam und an der Donau
bis Immendingen, womit der Schwarzwald von der Ottenau bis in das Wiesental
und zur Donau hin erfaßt wurde10. Egeno V. erlangte nicht nur ein Bergbauprivileg.
Mit dieser Urkunde wurden ihm indirekt übergreifende Herrschaftsrechte über den
Schwarzwald verliehen, die unter Umständen auch als Grundlage für einen intensiveren
Herrschaftsausbau im südlichen Breisgau von Nutzen sein konnten. Bis zu
seinem Tod im Jahr 1235 versuchte Egeno weiterhin, seine Ansprüche auf ehemals
zähringische Gebiete durchzusetzen; auf die Städte Villingen und Neuenburg mußte
er trotz seiner Nähe zu Heinrich (VII.) letztendlich verzichten.

Erst mit der Exkommunikation und Absetzung des Kaisers durch das Konzil von
Lyon 1245 ergab sich neuer Handlungsspielraum. Nun formierten sich Anhänger
und Gegner des Staufers, und es kam zu zahlreichen kriegerischen Zusammen-

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