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Graf Konrad war insgesamt eine sehr erfolgreiche Herrschaft beschieden. Er
festigte seine Stellung im Breisgau, und es gelang ihm, sich nachhaltig gegen
den Straßburger Bischof, die Herren von Geroldseck und die Markgrafen von
Hachberg durchzusetzen31. Im nördlichen Breisgau zeugt davon zum Beispiel die
Errichtung der Burg Lichteneck bei Hecklingen. Die schwierige Quellenlage läßt
uns die Situation im südlichen Breisgau weniger deutlich sehen. Doch die Verteidigung
der Burg Tunsei, die Initiative für das Kloster Rheintal, die guten Kontakte
zu einer allerdings nur in Konturen faßbaren Neuenburger Führungsschicht sowie
die Besitzschwerpunkte in Müllheim und Badenweiler weisen darauf hin, daß es
ihm auch im Süden gelang, seinen Einfluß zu verstärken und seine Macht auszubauen
. Als er im Jahr 1271 verstarb, gab er eine gefestigte Herrschaft im Breisgau
an seine beiden Söhne Egen I. und Heinrich weiter.
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Abb. 3: Grafenfigur am Westturm des Freiburger Münsters
, rechts des Portals, Foto von 1913 (Münsterbauverein
Nr. 8350)
Der Streit um Neuenburg
1272 - 1281
Die beiden jungen Grafen
teilten ihr Erbe auf. Während
Egen den nördlichen Teil mit
Freiburg als Zentrum erhielt,
fielen Neuenbürg und Badenweiler
im südlichen Breisgau an
den jüngeren Bruder. Heinrich
konnte seine Herrschaft in Neuenburg
jedoch nicht antreten.
In einer Urkunde, welche die
Herrschaftsteilung im Jahr 1272
schriftlich festhielt, versprach
Egen seinem Bruder, ihn bei
dem Krieg gegen Neuenburg
so zu unterstützen, als sei es
sein eigener Krieg32. Unter den
Zeugen der Teilungsurkunde ist
auch Rudolf von Habsburg zu
finden, der ehemalige Verbündete
Konrads und spätere König.
Mathias von Neuenburg, der
ungefähr 60 Jahre später über
den Krieg zwischen Graf Heinrich
und der Stadt Neuenburg
berichtet, überliefert, daß Graf
Heinrich, als er sich anläßlich
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