http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2003-02/0084
deutschen König Ludwig den Bayern zu stärken. Die Stadt Freiburg stand dabei
auf der Seite Ludwigs, vertreten durch Hummel von Lichtenberg und den Freiburger
Grafen Konrad IL, die beide von Ludwig zu Reichslandvögten im Elsaß und
Breisgau ernannt worden waren.
Am 11. Juni 1330 kam es dann zu einem Bündnis zwischen Herzog Otto von
Österreich und der Stadt Breisach gegen den mittlerweile zum Kaiser gekrönten
Ludwig, auf dessen Seite sich noch immer die Stadt Freiburg befand. Herzog Otto
versprach darin, die Stadt Breisach gegen den Bayern, den Lichtenberger und den
Freiburger Grafen zu schützen. Des weiteren sollten keine neuen Steuern erhoben
werden und im Falle eines Friedens mit dem Bayern würde Otto das Stadtprivileg
Friedrichs des Schönen aufrechterhalten. Im Gegenzug öffneten die Breisacher
ihm ihre Stadt und versprachen, keinen separaten Frieden mit Ludwig zu schließen
. In diesem Kontext ist der Verkauf der Stadt Münster zu sehen.
Der St. Trudperter Pater Elsener berichtete im 18. Jahrhundert in seinem Regestenwerk
, daß am 5. Juli 1330 Johannes von Staufen die Burg Scharfenstein und
die Stadt Münster samt der Vogtei des Klosters St. Trudpert an den Herzog Otto
von Österreich für 150 Mark Silber verkauft habe4. Zu dieser Eintragung paßt eine
ebenfalls am 5. Juli 1330 ausgestellte Urkunde des Franz von Hattstatt, der darin
bekundet, daß er die Vogtei Münstertal für die eben genannte Kaufsumme von
Herzog Otto von Österreich empfangen habe5. Auch im sogenannten ,Putsch-Re-
Abb. I: Ehemalige Oberstadt von Münster von Nordwesten, oben das Kloster St. Trudpert,
Aquarell um 1780 (Privatbesitz, aus: Wolfgang KAISER, Gitta REINHARDT-EEHRENBACH, Bertram
JENISCH, Verena NÜBUNG, Stadt Staufen Münstertal/Schwarzwald [Denkmaltopographie Baden-
Württemberg III. 1.1], Stuttgart 2002, S. 37)
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