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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
65.2003, Heft 2.2003
Seite: 88
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2003-02/0090
im Bergbaugebiet die Herrschaft. Der vierte Teil des Wildbanns im Münstertal war
dabei von besonderer Bedeutung, da es sich um das Gebiet am Stohren handelte,
das an die Schauinslandreviere grenzte. Dort wurde damals der intensivste Bergbau
im Breisgau betrieben, und daher ist es auch verständlich, daß sich verschiedene
Parteien um diesen Teil stritten.

Was die Stadt Münster angeht, so gehörte sie seit den Verkäufen von 1330 bzw.
1346 bereits zu den Vorlanden. Entsprechend wurde die Vogtei über das Tal auch
von den österreichischen Herzögen weiterverliehen. Im Jahre 1355 ist als Lehensträger
über die Stadt und das Kloster Diethelm von Blumberg zu fassen21. Erst
im Jahre 1374 gaben die Blumberger die Vogtei Münster an Dietrich und Rudolf
Bernlapp ab22, an deren Stelle im Jahre 1380 Gottfried von Staufen als neuer
Lehensträger eingesetzt wurde23, dem im Jahre 1387 der Freiburger Bergwerksunternehmer
Rudolf Turner24 in diesem Amt folgte. Es war das zentrale Interesse
des Hauses Österreich, loyalen Lehensträgern den wichtigen vierten Teil des Wildbannes
zu verleihen.

Zu Beginn der siebziger Jahre des 14. Jahrhunderts veränderte sich der Bergbau
im Münstertal durch zwei Bergordnungen. Die erste war die für den gesamten
Breisgau geltende Bergordnung des Johannes von Osenberg vom Jahre 137025; ihr
folgte das ,Dieselmuter Bergweistum'26 vom 30. Juni 1372, bei dem eine Zeugengruppe
vor allem aus Gewerken der Bergstadt Münster bestand, was nicht überraschend
ist, da die Bergstadt noch immer aktiv am Silbergeschäft beteiligt und
keineswegs zerstört bzw. wüst gefallen war.

Gegen Ende des 14. Jahrhunderts kam es erneut zu Auseinandersetzungen
zwischen den Herren von Staufen und dem Kloster St. Trudpert. Immer wieder
war darin auch die Stadt Münster involviert. Die Problematik der Situation wurde
dadurch verschärft, daß im Jahre 1384 ein Mitglied der Staufener Familie,
nämlich Diethelm von Staufen, zum neuen Abt von St. Trudpert gewählt worden
war. Das entscheidende Verdienst des Staufener Abtes war wohl, daß er von den
österreichischen Herzögen fähige Lehensträger für den vierten Teil des Wildbannes
erbat. Damit konnte der Bergbau in geregelten Bahnen gehen und schließlich
auch dem Kloster wieder Einkünfte verschaffen. Vermutlich weil Diethelm das
klosterschädigende Verhalten seiner Verwandten kannte, verzichtete er auf deren
Dienste als Lehensträger und vertraute z. B. dem Freiburger Bürger Rudolf
Turner. Außerdem brachte er das Kloster in den Besitz der beiden Schmelzöfen
am Lehener Tor zu Münster. Er bezeichnete sich als „von Gottes Gnaden Abt zu
St. Trudpert bei Münster im Schwarzwald"27. Hier zeigt sich erneut der Machtanspruch
des Klosters gegenüber der ihm zugehörigen Siedlung, falls man diese
Selbsttitulatur nicht als bloße topographische Angabe versteht. Aber selbst in
diesem Falle wäre der Verweis auf die Stadt interessant, denn ansonsten schien
es den Äbten nicht nötig gewesen zu sein, das Kloster im Zusammenhang mit
der Stadt zu lokalisieren.

Die Streitigkeiten zwischen den Herren von Staufen und dem Kloster St. Trudpert
setzten sich in einer grundlegenden Auseinandersetzung um Fischerei- und

SS


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