http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2003-02/0169
Abb. 1: Ansicht von Sulzburg und Umgebung um 1640
(Matthäus Merian, Topographia Sueviae, 1643)
die Rolle der Wirtschaftshöfe auswärtiger Klöster in der Stadt hinzuweisen, ein
bislang stiefmütterlich behandeltes Thema, sieht man von den Forschungen Jürgen
Treffeisens in unserem Raum einmal ab15.
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Nach diesem analytischen Überblick wenden wir uns nun den möglichen Ursachen
für die Fehlentwicklung zu. Allenfalls bei den oberrheinischen Mittelstädten
ist eine herrschaftliche und somit wirtschaftspolitische Durchdringung ihres Hinterlandes
zu beobachten. Dabei sei zunächst dahingestellt, ob deren verfassungsrechtliche
Sonderstellung als Reichsstädte die Beziehungen der elsässischen Mittelstädte
Mülhausen, Colmar und Schlettstadt zu ihrem landesherrlich Untertanen
Umland intensiviert oder gehemmt hat. Kein Mitglied der elsässischen Dekapolis
(d. h. des Zehnstädtebundes) - die ohnehin mehrheitlich aus Kleinstädten bestand
- hat eine Ausbürgerpolitik betrieben oder ein städtisches Territorium aufgebaut
(Mülhausen stellt eine partielle Ausnahme dar). Allein die elsässische Metropole
Straßburg vermochte eine solche zweigleisige Politik erfolgreich durchzusetzen.
Am rechten Rheinufer sah es dagegen etwas anders aus. Weder der Breisgau
noch die Ortenau gelten im Vergleich zum Elsaß als städtereiche Landschaften.
Hier fehlte es außerdem an Reichsstädten, sieht man von der Trias Offenburg,
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