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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
65.2003, Heft 2.2003
Seite: 169
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2003-02/0171
Abb. 2: Die Stadt Breisach mit dem Rhein um 1660. Im Vordergrund Schiffe, die Waren in die Stadt
bringen (Matthäus Merian, Topographia Alsatiae, 1663)

Freiburg handelte es sich um die sogenannte Talvogtei im Dreisamtal21, Breisachs
Territorium umfaßte die Dörfer Achkarren, Hochstetten und Niederrimsingen, die
die Stadt als ehemalige üsenbergische Reichspfandschaft übernahm, sowie ab
1526 das Dorf Hartheim22. Die Aufnahme von Ausbürgern bzw. der Erwerb eines
Territoriums brachte den Städten handfeste wirtschaftspolitische Vorteile ein. Bei
den oberdeutschen Reichsstädten beispielsweise stellten die Ausbürger (wie in
Konstanz) oder das Landgebiet (wie in Schwäbisch Hall oder Rothenburg ob der
Tauber) ein beträchtliches demographisches und fiskalisches Reservoir dar, das die
städtische Bevölkerung unter Umständen um ein Dreifaches übertreffen konnte23.
Für Freiburg sind die Zahlen hingegen viel bescheidener: Die Ausbürger machten
bis 1500 etwa ein Zehntel der innerstädtischen Bevölkerung aus; bei Breisach fielen
sie kaum ins Gewicht. Es ist immerhin zu erwägen, ob nicht der schwelende
demographische und wirtschaftliche Niedergang Freiburgs im 15. Jahrhundert
ohne die Stütze der Ausbürger (und wohl auch die Gründung der Universität) überhaupt
zu bewältigen gewesen wäre. Anhand einer Territorialpolitik eröffneten sich
dafür Möglichkeiten zur wirtschaftspolitischen Gestaltung des Hinterlandes, etwa
durch Förderung einer arbeitsteilig abgestuften Manufaktur zwischen Stadt und
Land (wie in Ostschwaben), oder vielmehr durch Errichtung eines einheitlichen
Wirtschaftsraumes ohne Handelsschranken, zumal durch Einbeziehung der ländlichen
Handwerker in die städtischen Zünfte (wie in vielen Schweizer Orten). Gerade
solche Chancen hat Freiburg im 16. Jahrhundert beispielsweise bei der Fleischversorgung
verspielt, indem es den Metzgern in der Talvogtei den Beitritt zur städ-

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