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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
66.2004, Heft 1.2004
Seite: 63
(PDF, 26 MB)
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hier ihren Altersruhestand zu genießen. Schließlich vereinten sie sich sogar unter
einem Dach, und zwar in der Kursana Residenz, einem Senioren-Wohnstift in der
Rabenkopf Straße. Friedel dürfte dort um 1989 eingezogen sein."

Auf diese Weise kam noch einmal der Familiensinn zum Tragen, der im Leben
von Friedel Neuhaus eine so gewichtige Rolle gespielt hatte, und die symbiotische
Beziehung zwischen den verbliebenen Neuhaus-Geschwistern bewährte sich aufs
Neue und gleichzeitig Abschließende. Bezeichnend ist dann auch, dass alle drei
innerhalb von wenigen Monaten (Agnes im Januar. Heinz im März 1994) nacheinander
starben. Friedel, die sich als Älteste stets ihren jüngeren Geschwistern
gegenüber verpflichtet gefühlt hatte, stellte sich buchstäblich bis zum letzten
Atemzug dieser Verantwortung und erst als alle anderen gegangen waren, erlaubte
sie sich, die Augen für immer zu schließen - am 5. Mai 1994.

Auf dem Bergäcker-Friedhof in Freiburg-Littenweiler teilen sie sich selbstredend
auch ihre letzte Ruhestätte, zusammen mit ihrer Schwägerin.

Die Leistungen des Doktorhauses
Übersicht

Der interessierende Zeitraum erstreckt sich über 25 Jahre: Von 1925. als Frau
Dr. Piutti die Institution gründete, bis ins Jahr 1949. als Frau Dr. Neuhaus das Entbindungsheim
auflöste. Danach gab es keine Geburten mehr im Doktorhaus. Die
Geburtenregister73' weisen in den ersten Jahren dieser Zeitspanne den Ort der Geburt
nicht zweifelsfrei aus. Entbindungen, die in privaten Haushalten stattfanden,
zeigte in der Regel der Ehemann und zugleich Kindsvater oder die Hebamme dem
Standesbeamten an. Geburten im Doktorhaus waren am ehesten daran zu erkennen
, dass die jeweilige leitende Ärztin (später auch andere Beschäftigte im Haus)
die Anmeldung der Neugeborenen vornahm. Es ist jedoch nicht auszuschließen,
dass sie gelegentlich auch eine Hausgeburt betreute. Wann immer die Zweifel
überwogen, habe ich die entsprechenden Fälle in der Tabelle lieber als ungeklärt
ausgewiesen.

In den relevanten 25 Jahren wurden in Auggen insgesamt 1 032 Kinder geboren,
davon über 600. also deutlich mehr als die Hälfte (59 9c). im Doktorhaus. Beinahe
drei Viertel (72 %) aller Kinder entstammten einer ehelichen Verbindung. Hier
gab es allerdings markante Unterschiede zwischen Hausgeburten und Geburten im
Doktorhaus. In den privaten vier Wänden erblickten kaum uneheliche Kinder das
Licht der Welt. Ganz im Gegensatz zum Doktorhaus, wo eheliche Geburten zwar
auch noch überwogen, doch die 275 Unehelichen mit ihrem Anteil von 46 9c nicht
wesentlich darunter lagen. Nur in einem Jahr (1946) überwogen in der Gemeinde
die unehelichen Geburten absolut. 1945 ergab sich ein Gleichstand. Das Doktorhaus
hatte dagegen von 1945 bis 1948 mehr unehelich als ehelich gezeugte Neugeborene
zu verzeichnen.

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