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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
66.2004, Heft 2.2004
Seite: 33
(PDF, 28 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2004-02/0035
der zu Auseinandersetzungen. Beschwerden und Prozessen. Für das Kaltenbacher
Lehen galten die sonst auch üblichen Abmachungen. Das Lehenrecht übertrug sich
bei Todesfall auf seine männliche Nachkommenschaft, wobei aber darauf geachtet
werden sollte, dass das Gut nicht zersplittert wird. Sobald Stamm und Namen
wechseln, soll innerhalb von 3 Monaten ein neuer Lehenbrief mit der jeweils festgelegten
Schätzung ausgestellt werden. Der Meier bewirtschaftete das große Gut.
das mit besonders viel Wald ausgestattet war.

Jedes Jahr zum Namenstag des heiligen Bischofs Martini musste Hans
Wagner bei der Propstei Bürgeln folgende Abgaben abliefern: 4 Pfund Stebler.
2 Sester Hafer. 2 Hühner und 11 Eier. Der dritte Teil des verkauften Holzes und
der Kohlen ist ebenfalls zinspflichtig. Für die markgräfliche Herrschaft hatte er
8 Sester Hafer beim Schloss Sausenburg abzuliefern. Ansonsten waren er und seine
Erben im Gegensatz zu den anderen Untertanen aber zehntfrei, außer dem Heuzehnten
, den sie wie alle anderen in dieser Vogtei auch begleichen mussten.

Die Meier besaßen oft im übrigen Dorf besonderes Ansehen, manchmal bekleideten
sie auch Ehrenämter in der jeweiligen Vogtei. Zwischen den Jahren 1575 und
1606 erscheint öfters noch die edle und tugendreiche Frau Maria Cleophe Nagel
von Schliengen als Patin bei Kaltenbacher Taufen. Einmal wird sie auch als ..die
Edle Frau Maria Cleophe von Ambringen geb. Ritter von Urendorf zu Schliengen"
betitelt. Anscheinend hatte die Familie zu dieser Zeit immer noch familiäre Beziehungen
zur Bevölkerung in Kaltenbach. Hans Wagner besaß keine männlichen
Nachkommen, weshalb ein neuer Lehenbrief am 10.11.1600 an seinen Schwiegersohn
Hans Schweinlin. der von Lütschenbach stammte, ausgestellt wurde.

Bereits am 14. Januar 1613 ging der Hof wieder auf einen neuen Stamm über,
und zwar erhielt diesmal Michael Oßwald aus Wambach, der eine Tochter von
Hans Schweinlin heiratete, das Erblehen. Auch der Dreißigjährige Krieg hinterließ
auf dem Meierhof seine Spuren. Im Jahre 1622 lieh sich Oßwald von dem Basler
Bürger Daniel Battier, der einer Refugiantenfamilie entstammte, insgesamt 100
Gulden, die er dringend zum Unterhalt seiner Verpflichtungen benötigte. Den ersten
Zins dafür musste er an Weihnachten 1623 aufbringen. Als Unterpfand wurden
4 Tauen Matten, in der Dorfmatt zu Kaltenbach gelegen, eingesetzt. Zu Bürgen
sind Hans Oßwald und Wilhelm Schweinlin bestellt worden. Nach der unseligen
Kriegszeit wurde am 27. November 1652 ein neuer Schuldbrief verfasst. Nötig war
das auch geworden, weil der Kaufmann Daniel Battier 1634 im Schwarzwald ermordet
worden war. Vereinbarungsgemäß mussten nun die Schulden, die zu dieser
Zeit immer noch 80 Gulden hoch waren, an die Französische Kirche zu Basel abgetragen
werden. Erst am 10. Juni 1737 bescheinigte auf Begehren des damaligen
Meiers Simon Oßwald Herr Johann Jakob Burckhardt. Ratsmitglied und Ältester
der Französischen Kirche in Basel, den Erhalt der Restschuld von 76 Gulden, die
am 6. Mai 1712 von der St. Bläsischen Meierin und Witwe Ursula Rißmann geb.
Schuster zurückgezahlt worden waren. Hans Oßwald. Michaels Sohn, wurde in der
Zwischenzeit der Nachfolger, aber auch sein Schwager Peter Salzmann erscheint
nun im Jahre 1656 als St. Bläsischer Meier auf Rechnungen.

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