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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
66.2004, Heft 2.2004
Seite: 41
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der Frau das halbe Hofgut bis zum Erreichen der Altersgrenze vorbehalten sein
soll. So wurde Simon Rißmann kurz vor seiner Verheiratung im Jahre 1806 mit der
Tochter des Vogelbacher Stabhalters Asal der neue Erblehenhofbesitzer. Sein Bruder
Johann Michael wurde der spätere Vogt der Vogtei Vogelbach.

Auf der anderen Hälfte des Hofes wirtschaftete zu dieser Zeit Simon Oßwald
in sechster Generation seines Familienstammes. Auf jeden Fall war man auf Bürgeln
hellhörig, und anhand der Erfahrungen achtete man jetzt auf jede Außergewöhnlichkeit
. Bald kam aber durch den Preßburger Frieden (1805) die Zeit der
Säkularisation, und damit änderte sich auch einiges im Leben auf diesem Hof. Der
Einfluss des ehemals so mächtigen Klosters St. Blasien schwand langsam, und die
Bewohner auf dem Hof hatten sich mit anderen Problemen herumzuschlagen. Am
29.11.1811 wurden neue Lehenbriefe von der Großherzoglichen Domänenverwal-
tuns herausgegeben.

Förster Dietschin von Vogelbach verfasste im Januar 1825 einen Bericht an das
Großherzogliche Oberforstamt in Kandern wegen des Freikaufs des herrschaftlichen
Lehenwaldes an die beiden Meier Claus Oßwald und Simon Rißmann.
Daraus wird deutlich, dass der Lehenwald über große Strecken an die herrschaftlichen
Waldungen angrenzte. Dietschin merkte weiter an. die Privatwaldungen seien
seit ein paar Jahren so zusammengehauen und die Stämme außer Land geschafft
worden, dass ganz bestimmt in wenigen Jahren die Holzpreise beträchtlich steigen
würden. Die Privatwaldungen würden auch stark abnehmen, da viele ihre Anteile
an die Herrschaft verkauften. Oßwald und Rißmann hingegen wollten den Lehenwald
kaufen, wobei sie den abgabepflichtigen dritten Teil erwerben mussten. Eigentlich
wollten sie dazu höchstens je 800 bis 1000 Gulden aufbringen, der dritte
Teil vom Gesamtwert jedoch wurde vom Förster auf über 2 800 Gulden errechnet.

Erneut stand aber wieder auf der Rißmännischen Seite des Hofes Ärger ins
Haus. Der spätere Vogt Michael Rißmann machte bereits 3 Tage nach dem frühen
Ableben seines Bruders, des Lehenhofbesitzers, am 25.12.1827 eine Eingabe, dass
er Anspruch auf das Erbe erhebe, da sein Bruder kinderlos geblieben sei. Die Witwe
verheiratete sich nämlich bereits am 31.8.1830 mit einem Johannes Fehr. aber
sie war von ihrem verstorbenen Mann in einem Testament als Alleinerbin sämtlichen
Vermögens eingesetzt worden. Der Streit wurde bis zum Großherzoglichen
Oberhofgericht in Mannheim getragen, wo aber die Klage des Vogtes abgewiesen
wurde. Fehr bittet im Herbst 1831 um die Ausstellung eines neuen Lehenbriefes.
Schon im darauffolgenden April begaben sich Johannes Fehr mit seiner Frau sowie
der jetzige Hofbesitzer der anderen Hälfte. Claus Oßwald. zum Bezirksamt Müllheim
, um den von der Großherzoglichen Badischen Hof Domänen Kammer in
Karlsruhe ausgestellten neuen Erblehenbrief zu unterschreiben. Als Gebäude wird
dabei neben sämtlichen immer noch vollständig erhaltenen Gütern ein ..Haus und
Scheuer nebst einem Schweinestall daran und einem besonders stehenden Schweinestall
, einseits der Weg. anderseits ringsum das Lehengut" erwähnt. Der pflichtige
Lehenzins wurde in die neue Werteinheit umgerechnet und betrug nun jährlich auf
Martini 3 Gulden 40 :A Kreuzer und war an die Großherzogliche Domänenverwal-

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