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mit der hochaufragenden Leitwerkfiosse mit der groß aufgemalten Nr. 337 599 Q
blieb erhalten. Ein kopfgroßes Einschussloch in der linken Leitwerktragfläche ließ
damals schon vermuten, dass die B-17G durch Flakbeschuss verloren ging. Während
des Brandes explodierte eine große Menge von Bordwaffenmunition, wie die
überall herumliegenden Gurte mit leeren Patronenhülsen sowie die an der Spitze
aufgeplatzten Explosivgeschosse zeigten.
Die Besatzung bestand aus neun Mann:
l.
Pilot.
Paaske. Raymond Marcus.
2. Lt
2.
Co-Pilot.
Jacoby, Garis Philip.
2. Lt
3.
Navigator,
Santos. Anthony Miles,
2. Lt
4.
Bombenschütze.
Sydlowski. Eugene.
2. Lt
5.
Funker und Schütze,
Wells. John Stephen.
Sgt
6.
Bordingenieur.
Baker, William Milton.
Sgt
7.
Kuppelturm Schütze.
Haygood. Earnest Ray.
Sgt
s.
Seitenschütze.
George, Sam Edward, Jr.,
Sgt
9.
Heckschütze.
Mays. Henry Jackson.
Sgt
Nach der Rückkehr aufgenommene Verhörprotokolle liegen vor von: Baker,
Haygood. Sydlowsky (11.12.44) und Wells (9. 11. 44). Diesen vier Besatzungsmitgliedern
gelang es. sich zu den eigenen Linien durchzuschlagen. Haygood und
Sydlowski berichteten, dass Paaske. Santos. Gorges und Mays in Gefangenschaft
gerieten. Franzosen teilten ihnen mit, dass man gesehen hat, wie die vier in Fraize
( 5 km NE Gerardmer) abgeführt wurden. Jacoby ist in einem See schwimmend
erschossen worden (vermutlich Fluchtversuch, Anm. d. Verf.). Wells berichtete,
dass er nach der Landung in einem Baum drei Tage in Uniform marschierte, dann
versorgte ihn ein französischer Patriot mit Zivilkleidern. Nach einem weiteren,
vier Tage langen Marsch wurde er von einer französischen Patriotenfamilie für
fünf Wochen aufgenommen. Danach begab er sich zu einem Kontrollposten der
Alliierten.
Bemerkenswert sind die angegebenen großen Differenzen über den Zeitpunkt und
Ort des Absturzes sowie der Flughöhe beim Absprung. Haygood und Sydlowski gaben
an: 4.9.44, 13 Uhr. zwischen Colmar und Epinal. 16 000 feet (5 250 m). Baker:
4.9.44, 13 Uhr. 5 Meilen W Colmar. 15 000 feet (4 900 m). Wells: 5.9.44. 14 Uhr,
Westvogesen Frankreich, zwischen 4 000 und 5 000 feet (1 300 - 1 600 m). Richtig
ist der Missing Air Crew Report vom 7.9.44: 5.9.44, 1151 Uhr.
Bei der Maschine handelte es sich um eine Weiterentwicklung der B17F. Länge:
22,66 m, Spannweite 31,75 m. vier 1 380 PS Wright R-1820-97 Cyclone Neunzylindermotoren
mit Abgasturboladern. Reichweite 3 000 - 5 000 km (abhängig von
Zusatztanks und Bombenlast). Laut der Individual Aircraft Record Card wurde sie
am 3.5.1944 bei Boeing in Seattle/Washington fertiggestellt und am 5.5.44 von der
AAF abgenommen. Danach durchlief sie zum Einbau der militärischen Ausrüstung
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