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schein. Es handelt sich dabei nicht um einfache Schablonenmalerei, sondern um
handgemalte Ornamente. Der Rhythmus des Gestühls findet mit gemalten Arkaden
und Säulen auf der glatten Rückwand seine Fortsetzung. Einige alte Holzbänke
erhielten ihren Platz an den Seitenwänden des Langhauses. Durch die gelungene
Restauratorenarbeit von Claus Hildenbrand aus Kandern ist ein Originalstück aus
dem Entstehungsjahr des Kirchenschiffes wieder erstanden.
Eine Gedenktafel am Seiteneingang der Kirche zeigt die Inschrift: „Karl
Wilhelm Stupfer Theolog. Philos. Student, welcher zu Gündenhausen von Johann
Michael Stupfer. erfahrener Chirurgen den 14. Juli 1742 erzeugt, seinem seel.
Vater den 27. May 1762 in die seel. Ewigkeit gefolgt ist. Gesetzt von seiner Mutter
Cath. Elisabeth Sutorin".
Am Sonntag ertönt heute das Geläut von vier Glocken, von denen das Glockenprüfungsamt
1984 bemerkte: „Das Schallbacher Geläut ist eines der schönsten
Geläute im Kirchenbezirk."
1740 berichtet Landvogt von Leutrum: „Allhier sind 3 Glocken, die größte wiegt
3 Ztr., ist gegossen 1714 und stehet darauf: Weitenauerguss nebst des damaligen
Pfarrer Balzen und Jacob Gempen des Vogt Nahmen." Balz war von 1704 bis 1718
Pfarrer in Schallbach."' Die weitere Geschichte dieser Glocken ist nicht bekannt.
Die älteste Glocke im Turm stammt aus dem Jahr 1889. und ihre Inschrift lautet
..Ehre sei Gott in der Höhe". Sie wurde in der Glockengießerei Rosenlechner in
Konstanz hergestellt. Sie überstand als einzige die beiden Weltkriege. Im Ersten
Weltkrieg musste eine Glocke abgegeben werden, dem Zweiten Weltkrieg fielen die
größte und die kleinste Glocke zum Opfer. Die Gemeinde erwarb 1948 drei für das
Schloss Bürgeln bestellte Stahlglocken, die 35 Jahre lang zum Gottesdienst läuteten.
1982 wurden in der Glocken- und Kunstgießerei Karlsruhe drei neue Bronzeglocken
gegossen. Sie tragen die Inschrift .,Oh Land. Land, höre des Herren Wort!",
.Jesus Christus, gestern, heute und in Ewigkeit" und „Christus spricht: Friede sei
mit euch". Ihr erstes Geläut gemeinsam mit der ältesten Glocke in den Tonlagen
fis, a, h\ d' ertönte am 30. Oktober 1983. Die Stahlglocken fanden 1984 in Tulln.
Österreich, in einer Diasporagemeinde eine neue Heimat.
Anmerkungen
1) Badische Zeitung 374. Mai 1975. S. 22.
2) ..plebanus in Madebach debet... item de capella in Schallbach" F.D.A. 1. 1865. S. 199.
3) Kirche und Heimat 1556-1956. S. 125-126. Herausgeber Bezirkskirchenrat Lörrach. 1956.
4) Schallbach im Amtsbezirk Lörrach (Baden). Nach Urkunden. Akten. Presse- und privaten Berichten
gesammelt und aufgestellt von Karl Böhringen Oberhausen-Osterfeld in den Jahren 1953-56
(masch. Manuskript) IV Die Kirche zu Schallbach. S. 1.
Ein Exemplar bei der Gemeinde vorhanden.
5) Kirchenbücher der Kirchengemeinde Schallbach.
6) Böhringer a.a.O. IV Die Kirche zu Schallbach. S. 2.
7) Böhringer a.a.O. III Die Kirche. S. 1.
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