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Diese Geschäfte stimmten ganz mit den Neigungen der beiden überein. und auch
seine Frau Maria konnte so viele Wohltätigkeiten in aller Stille ausüben. Ungefähr
im Jahre 1820 wurde Köllner angetragen, die Patenschaft für einen konvertierenden
jungen Juden zu übernehmen. Das bedeutete ihm sehr viel.
Karl Köllner 11790 -1853) Maria Amalie Johanna Köllner geb. Schuhmann
(1777-1845)
Der Weg nach Sitzenkirch
Der Vater Wilhelm Köllner schrieb eifrig Briefe aus Basel an die junge Familie
in Würzburg, gefüllt mit Berichten über das Wirken und Gedeihen der Tätigkeiten
der Bewegung, so dass auch bei seinem Sohn der Missionstrieb wieder angeregt
wurde. So konnte der Gedanke an eine Umsiedlung in jene Gegend nicht mehr
fern liegen, zumal das Weingeschäft finanzielle Verluste aufwies und ein neuer
Wirkungskreis in Erwägung gezogen wurde. Wilhelm Köllner berichtete auch,
dass das ganz in der Nähe von Basel gelegene Schloss Bürgeln zum Kauf angeboten
wird. Er beschrieb auch mit großer Lebhaftigkeit und Vorfreude, eine seiner
Kinderfamilien in der Nähe haben zu können, die herrliche Lage des Schlosses
auf einem bedeutenden Vorberg des Schwarzwaldes, die liebliche Aussicht auf
das Markgräflerland. den Rhein, die Vogesen bis zu den fernen schneebedeckten
Bergen der Schweizer Alpen. Am 3. November 1820 reisten Karl und Maria Köllner
nach Basel, wo sie vom Vater und dessen Freundeskreis herzlich empfangen
wurden. Sie besichtigten die Anstalten in Basel und im badischen Beuggen sowie
das Schloss Bürgeln und entschlossen sich, letzteres zu kaufen und im Auftrag der
1820 aus dem Schöße der Christentumsgesellschaft hervorgegangenen Gesellschaft
zur Ausbreitung des Christentums unter den Juden eine Erziehungsanstalt
für jüdische Kinder zu errichten. Auch stellte ein Missionar aus Frankfurt für die-
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