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das auch in vil jaren nit leuchtlichen wurt vergessen werden. Ist ein alter
mann worden und wie man sagt, elengclichen gestorben. Vil haben
allerhandt anzeigungen und vermuetungen noch vermaint, der bös gaist,
den er in seinen lebzeiten nur seinen schwager genannt, habe ine umb-
bracht. Die buecher, die er verlassen, sein dem herren von Staufen, in
dessen herrschaft er abgegangen, zu handen worden ..."
In seiner großen Faust-Tragödie knüpfte Johann Wolfgang von Goethe (1749
- 1832) an bestimmte Züge - z. B. den unersättlichen Forscherdrang - der historischen
Faust-Gestalt an.
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Abb. 3: Wandgemälde am
„Löwen" von F. Geiges 1909
Und voller Stolz bezeichnet sich Staufen heute auch als „Faust-Stadt".
4. Der aufregendste Tag in der Geschichte der Stadt Staufen:
Das Ende der „Zweiten Badischen Revolution" am 24. September 1848
Staufen gilt auch als Stadt der Revolution. Das Ende des Struve-Putsches und
damit der „Zweiten Badischen Revolution" der Jahre 1848/49 am 24. September
1848 ist in der Geschichte der Stadt Staufen eines der aufregendsten Ereignisse.
Zahlreiche Forderungen aus dem politischen Programm Gustav Struves (1805-
1870) sind heute Grundlagen eines demokratischen und sozialen Rechtsstaates:
Schaffung einer Republik, eine progressiv gestaltete Einkommensteuer, Bildung
für alle, ja bereits der Traum von einem vereinigten Europa nach dem Vorbild der
USA.
Eine Übersicht zu den revolutionären Ereignissen im deutschen Südwesten
1848/49 erleichtert die zeitliche und politische Einordnung der von Gustav Struve
ausgerufenen „Deutschen Republik" und deren Ende in Staufen.
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