http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2006-01/0021
Abb. 5: Grundriss 2. Obergeschoss Abb. 6: Legende zu den Baualterspliinen
Die Pläne sind der Bauhistorischen Untersuchung entnommen, die im Auftrag der Stadt Staufen vom
Ingenieurbüro Burghard Lohrum im Jahre 2003 durchgeführt w urde.
richtet worden sein. Über diesen Vorgängerbau und dessen Nutzung ist derzeit nur
wenig bekannt. Denkbar ist auch, dass das gegenüber dem Marktplatz gelegene
Stubenhaus die Funktion eines Rathauses hatte und das heutige Gebäude erst später
zum Rathaus wurde.
Der älteste heute noch erhaltene bauliche Überrest dürfte die westliche Brandwand
sein, die mit einer historischen Bauuntersuchung des Nachbargebäudes in
das 14. Jahrhundert datiert werden kann.5 An der gegenüberliegenden Südostecke
des Rathauskomplexes dürften ebenfalls noch Mauerreste aus derselben Zeit vorhanden
sein. Dafür sprechen einerseits ein Wechsel der Mauerstärke und andererseits
eine so genannte ..Buckelquaderecke"', die in den letzten Jahren zwar nicht
mehr sichtbar war, aber auf historischem Bildmaterial6 noch zu sehen ist. Sowohl
die sehr dicke Mauer als auch die Buckelquader weisen in das 14. Jahrhundert.
Näheres dazu könnten weitere bauhistorische Untersuchungen ergeben, die aber
erst ausgeführt werden können, wenn der Verputz der Außenfassade im Laufe der
Bauarbeiten völlig entfernt sein wird. Die abgebildeten Baualterspläne zeigen, aus
welcher Zeit die unterschiedlichen Bauteile des Rathauses stammen (Abb. 3-6).
Der bereits genannte Vorgängerbau soll 1544 das Opfer eines Brandes geworden
sein, so dass ein neues Gebäude errichtet werden musste. Als Inhaber der Grundherrschaft
hatten die Freiherren von Staufen die Baupfiicht für dieses Gebäude.
Dieser Pflicht scheint Freiherr Anton zu Staufen, als damals regierender Herr, nicht
ohne weiteres nachgekommen zu sein. Längere Verhandlungen waren nötig, da der
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