http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2006-01/0025
Abb. 9 und 10: Zeichnung der Fresken am Rathaus: Solomons Urteil und Hinrichtung
Abb. 11: 1772 von Johann Baptist Haas angefertigte Zeichnung der Fresken am Rathaus
klosters21 in Staufen 1685 wohnten Kapuzinermönche, die 1675 aus Neuenburg
flüchten mussten. in einer Kammer des Rathauses.22 Ortsarme, eine Kaserne und
die Schule waren zeitweise im Rathaus untergebracht23, so dass schließlich 1776
das Stadtgericht den Beschluss fasste. das alte Rathaus ganz abzureißen. Obwohl
bereits Pläne für einen Neubau vorlagen, wurde der Abriss - aus Geldnot - niemals
vollzogen.24
Vor der Sanierung und Erweiterung des Rathauses ab 1890 scheint die Fassade
bis auf den Schriftzug „Rathaus" über der Eingangstür schmucklos geblieben
zu sein. Nähere Angaben zur farblichen Gestaltung der Fassade lassen sich nicht
mehr ermitteln, da lediglich einige wenige Schwarzweiß-Fotos des damaligen Gebäudes
überliefert sind und auch der restauratorische Befund keine eindeutigen
Zuordnungen ergibt.25
1877 kaufte die Stadt Staufen zwei an das Rathaus angrenzende Wohnhäuser, da
das alte Rathaus nicht nur renovierungsbedürftig, sondern auch zu klein geworden
war. 1888 beschloss der Gemeinderat dann eine umfassende Sanierung und Erweiterung
. Dazu wurden zwei Architekten um jeweils zwei Vorschläge gebeten. Die
beiden Vorschläge des Architekten Ludwig Krafft aus Müllheim fielen sehr monumental
aus und hätten große Änderungen am Erscheinungsbild des Rathauses
vorgesehen.26 Zumindest ein Plan seines Freiburger Kollegen Wilhelm Mees, der
schließlich auch zur Ausführung kam. integrierte die historische Grundstruktur des
Gebäudes mehr in seinen Vorschlag.27
Wenngleich der Krafftsche Vorschlag dem Repräsentationsbedürfnis der damaligen
Entscheidungsträger möglicherweise eher entsprochen hätte, entschied man
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