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Abb. 17 und 18: Das Staufener Rathaus kurz vor und nach Fertigstellung der Fassade 1891
Geschmacksempfinden farblich bearbeitet und deshalb nicht immer an der Realität
orientiert.32
Im Erdgeschoss waren die Wohnung des Ratsdieners und das Arrestlokal, im
ersten Obergeschoss die Kanzleien, das Archiv und ein Saal für die Sitzungen des
Gemeinderates und im zweiten Obergeschoss Privatwohnungen untergebracht.
Durch die umfassende Sanierung war das Rathaus nun für längere Zeit in einem
guten Zustand.
Erst kurz nachdem im Mai 1933 der Zahnarzt und Kreisleiter der NSDAP, Dr.
Erley. ohne demokratische Legitimation zum Bürgermeister Staufens ernannt worden
war33, wurde das Thema Rathaussanierung wieder aktuell. Wenngleich diese
Angelegenheit nicht vor dem Gemeinderat verhandelt wurde, finden sich in einem
Zuschussantrag Hinweise darauf, dass Sanierungsarbeiten geplant waren. Neue
Wand- und Deckenanstriche sollten angebracht werden. Fußböden verlegt. Toiletten
eingebaut. Lichtleitungen erneuert und Öfen umgesetzt werden. Auch der
Außenputz sollte erneuert und das Dach ausgebessert werden. Obwohl rund ein
Fünftel der veranschlagten Kosten von 10 252 RM als Zuschuss genehmigt wurde,
fehlten der Stadt wieder einmal die dazu benötigten Mittel.34
In den Jahren 1934/35 schließlich wurde eine Innensanierung in Angriff genommen35
. Dabei scheint eine zeitgenössische Innenausstattung insbesondere im Zimmer
des Bürgermeisters von großer Bedeutung gewesen zu sein. Dort wurde ein
Kachelofen mit Haken-Kreuz-Fries eingebaut und ein Fenster in Richtung Kirch-
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