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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
68.2006, Heft 1.2006
Seite: 45
(PDF, 28 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2006-01/0047
Eine stattliche Reihe von Hugardschen Grabmälern erinnert an ihre Bedeutung
für die Stadt. Albert Hugard (tl926) war Bürgermeister von Staufen. In seiner
Amtszeit gab es viele segensreiche Neuerungen, so den Bau der Wasserleitung und
des Schwimmbades.

Sein Bruder Rudolf Hugard übte aus gesundheitlichen Gründen keinen Beruf
aus. Aber er hat viele Fotografien gemacht, die ein Bild der früheren Zeit geben.
Vor allen Dingen schrieb er eine ausführliche Chronik der Stadt, ohne die wahrscheinlich
vieles aus alter Zeit schon vergessen wäre.

Ein Nachfahre der Savoyischen Einwanderer war auch Dr. Eckart Ulmann
(tl996). Seine Mutter war eine geborene Hugard. Als Bürgermeister lenkte er viele
Jahre die Geschicke der Stadt.

Ein Kuriosum - auf einem steinernen Kreuz steht:

Hier ruht Franz Anton Hugard Kupferschmid gebohren den 25. Maerz 1795(!)
und entschlafen den 7. August 1793(!)

Francisca Hugard verstarb als junges Mädchen. Ein Metallkreuz mit einem goldschimmernden
Medaillon erinnert an sie. Innen nennt es die Lebensdaten mehrerer
Hugards.

Ein anderes Kapitel der Geschichte: Am Anfang des Jahres 1848 entstanden wie
auch sonst in Europa Bestrebungen, die Macht aus den Händen der Herrschenden
zu nehmen und an das Volk zu geben. Hecker und Struve rufen in Baden zur Gründung
einer Republik auf. Ein erster Volksaufstand scheitert. Im September 1848
macht Struve einen erneuten Versuch. Er ruft in Lörrach die ..Deutsche Republik"
aus und fordert Wohlstand, Bildung und Freiheit für alle. Er zieht mit Gleichgesinnten
durch das Markgräflerland in Richtung Freiburg. In Staufen kommt es
dann am 24. September 1848 zum Gefecht mit den Regierungstruppen, die aus
Freiburg herbeigeeilt sind. Die Revolutionäre werden in die Flucht geschlagen.

Es gab mehrere bedauernswerte Opfer auch aus der Bevölkerung. Man hatte
den Truppen gemeldet, ein Sympathisant wohne im ersten Haus am Ortseingang.
Gemeint war der Zugang von Krozingen her. Die Truppen fuhren aber mit der
Bahn bis Heitersheim und kamen von dort in den Ort. Franz Anton Gasz trat aus
seinem Hause am Ortseingang und musste völlig unschuldig sein Leben lassen.
Von einem weiteren Opfer erzählt auch das Grabkreuz des Löwenwirts Josef
Glück, der in seiner Gaststube von einer verirrten Kugel getötet wurde. Ein anderer
Grabstein zeigt schlicht 5 Namen. Auf dem Weg durch das Markgräflerland
zwangen die Freischärler eine Gruppe von 6 Musikanten, die gerade zu einer
Hochzeit aufspielten, sie zu begleiten. Nachdem die Kampfhandlungen in Staufen
vorüber waren, fiel am nächsten Morgen kurz vor Abzug der Truppen am Marktplatz
ein Schuss. Die Häuser wurden durchsucht. Man fand die Weiler Musikanten
und hielt sie vielleicht aufgrund ihrer Uniform für Kämpfende. Einer von ihnen
wurde gerettet, weil ihm ein Bäckergeselle geistesgegenwärtig eine Bäckerschürze
überwarf, die anderen 5 wurden unschuldig erschossen.

Beim Gang über den Friedhof fallen einige besonders schöne Werke ins Auge.
Da ist unter anderem an der Mauer die Reihe der Grabmäler der Familie Mayer

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