http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2006-01/0052
Abb. 8: Bregger Relief 1929: Ein Jugendstil-Relief
brauchskeramiker, sog. Hafner. Er stellte Schalen. Krüge, Vasen, Wandteller für
den täglichen Gebrauch her. Seine Tochter Emma heiratete den Kunstkeramiker
Egon Bregger, der am Bauhaus in der Meisterklasse von Otto Lindig ausgebildet
worden war. Als Emma Bregger hochbetagt starb, wurde das Haus mit der vorhandenen
Hafnerwerkstatt samt Brennofen, Tongrube und Töpferscheibe in ein
Keramikmuseum umgewandelt, von Staufenern liebevoll das „Häfele-Museum"
genannt.
Auf dem Alten Friedhof findet sich ein klassizistisches Marmor-Relief von 1805
im Stil von Bertel Thorvaldsen. Hier ruht Joseph Sautier, der auch aus einer savo-
yardischen Einwandererfamilie stammte. Zwei geflügelte Gestalten beugen sich zu
einer Urne. Die linke hat eine gesenkte Fackel in der Hand, dürfte also ein Todesgenius
sein. Die rechte besitzt Schmetterlingsflügel. Es handelt sich also wohl um
„Psyche".
Das Metall-Relief von 1929 auf dem Grabstein Maier-Bregger zeigt zwei
Engel mit langen Gewändern, die sich zu einer Urne neigen. Bei aller Ähnlichkeit
deutet die Ausführung vielleicht mehr auf Jugendstil hin. Die Arme der
Engel bilden einen Bogen, der sein Gegenstück in dem Sonnenbogen im Hintergrund
hat: das Ornament ist hier stärker als die Anatomie der Figur. Solche
Werke entstanden in Zusammenarbeit mit bekannten Künstlern, z. B. mit Akademieprofessoren
. Man konnte sie aus dem Katalog eines Bestattungsunternehmers
bestellen.
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