Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
68.2006, Heft 1.2006
Seite: 125
(PDF, 28 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2006-01/0127
esse, genauer gesagt: das der Finanz Verwaltung. Wie auf manchem anderen Gebiet
der staatlichen Organisation und Verwaltung ging auch hier die Initiative von der
Markgrafschaft Baden-Durlach aus.

Die Anfänge einer modernen, d. h. auf genauer Vermessung beruhender kartographischen
Aufnahme eines größeren Teilgebietes der Markgrafschaft Baden-
Durlach setzen verhältnismäßig spät, nämlich fast genau um die Mitte des 18.
Jahrhunderts, ein. Die vorher erschienenen Karten der Markgrafschaft beruhen
nicht auf einer detaillierten Aufnahme und Vermessung des Landes.

Im Jahre 1751 zeigte der Landvogt von Rötteln, von Wallbrunn, dem Präsidenten
des Geheimen Rates an, dass ihm ein Geometer aus dem Elsass empfohlen
worden sei, der das Angebot mache, die Bänne der Landvogtei Rötteln Jaucheit
für Jaucheit (altes Flächenmaß)5' auszumessen, über jeden Bann einen Plan zu machen
und von dem ganzen Oberamt eine Generalkarte zu fertigen.6'

Für die Vermessung berechnete er pro Jauchen acht Kreuzer. Es sollte also
eine Schatzungs(= Steuer)-Renovation und die Anfertigung einer Generalkarte
miteinander verbunden werden. Der Landvogt war gesonnen, auf das Angebot
einzugehen. Im Röttelischen begann nun der aus Frankreich stammende Geometer
- bisweilen auch als Ingenieur bezeichnete - Fresson mit detaillierten Aufnahmen
der Gemarkungen. Jedes Flurstück wurde vermessen und mit einer Nummer in
den Gemarkungsplan eingetragen.7' Im Jahre 1756 sandte Fresson den größten Teil
der projektierten Generalkarte im Entwurf ein.

Um schneller zum Ziel zu kommen, sollten die einzelnen Gemarkungen nicht
mehr flurstücksweise aufgenommen, sondern nur noch die verschiedenen Kulturarten
gegeneinander abgegrenzt und dargestellt werden.

Die stückweise Vermessung gehört - so Fresson - zum Geschäft der gewöhnlichen
Geometer. Dadurch könnten die Kosten um die Hälfte gesenkt werden. Für
die Vollendung der Karte hielt Fresson noch 4 000 Gulden für erforderlich. Tatsächlich
hat er bis dahin gut das Doppelte dieser Summe, nämlich genau 8 349
Gulden und 27 Kreuzer erhalten, wie sich aus einer Zusammenstellung an anderer
Stelle ergibt.

Die Rentkammer, die vom Geheimen Rat um eine Stellungnahme gebeten wurde
, vertrat die Auffassung, dass die Fortführung der Arbeit in dem von Fresson
vorgeschlagenen Sinne für die Schatzungsrenovation völlig nutzlos sei.

Sie sei allenfalls von Interesse, wenn der Markgraf eine Landkarte von der Gegend
, d. h. von der Landvogtei Rötteln und der Landgrafschaft Sausenberg, um
diesen Preis erhalten wolle. Die Rentkammer hatte damit ihre Meinung unmiss-
verständlich kundgetan; man hoffte, dass der Markgraf keine so große Summe
für die Landkarte eines Teilterritoriums aufwenden werde. Die Entscheidung des
Markgrafen fiel entsprechend aus. Er sei nicht gewillt, lediglich für eine Landkarte
so viel Geld auszugeben. Fresson wurde entlassen. Dabei mag auch eine Rolle gespielt
haben, dass gegen die Messungen von Fresson Einwände erhoben wurden.
Bereits im Jahre 1755 wurde der Renovator Eisenlohr um einen Bericht über die
Aufnahmemethoden Fressons ersucht, der negativ ausfiel: es gehe Fresson vor

125


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2006-01/0127