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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
68.2006, Heft 1.2006
Seite: 139
(PDF, 28 MB)
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jeweils 5 und 6 Personen angegeben. Danach steigerte sich die Todesrate wieder
mit 9 im August. 15 im September, 18 im Oktober und 12 im November. Am
9. Dezember wird als letzter Pesttoter ein Kind des Melchior Glaser v. Malsburg
genannt.

Folgende Familien wurden besonders hart von der Seuche heimgesucht: Ried-
acher, Wagner. Bentz. Pfunder und Weiß. Nachfolgender Eintrag im Kirchenbuch
zeigt, wie arm und hilflos die Bewohner des hinteren Kandertales in dieser Zeit
waren: „Den 10 Nov. 1629 ist Christen Bechtold von Wambach, so nach Basel
gewollt zum Schlachthaus gestorben an der Pest." Auch der damalige langjährige
Vogt Beat Meyer musste einige seiner Kinder der Pest opfern. Wie grausam die
Zeiten waren, zeigt aber auch, dass etliche Einwohner auch an Hunger starben.

Die Zeit des Dreißigjährigen Krieges brachte es mit sich, dass bereits 1634 wieder
eine Pestwelle hereinbrach. Jetzt traf es besonders die Familien Weißkopf in
Vogelbach. Grether in Wambach und Strohmeyer in Kaltenbach. Alle drei Familien
wurden innerhalb kurzer Zeit fast vollständig ausgelöscht. Claus Strohmeyer,
ebenfalls ein Sohn, wurde am 27.10.1638 zwischen Riehen und Basel „von einem
mörderischen Bauern von Brambach*' erschossen. Es herrschte in dieser schlimmen
Kriegszeit keine Gerechtigkeit mehr, jeder war auf sich selbst gestellt. Das
kleine Dörflein Lütschenbach muss besonders gelitten haben, fast alle Bewohner
waren geflohen und viele kehrten nie mehr zurück.

Pfarrer Gregor Sartorius schrieb zu Beginn des Jahres 1635, dass er im Exil war
und in dieser Zeit in dieser Vogtei viele Menschen teils an Hunger, teils an sonstigen
Gebrechen starben.

LÜTSCHENBACH

Der Dorfkern von Lütschenbach im Jahre 1910 (Archiv Wehrte)

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