http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2006-01/0147
Für das Jahr 1746 wird eine Bevölkerungszahl von 800 Personen angegeben,
wobei sich diese auf 145 Ehen mit 290 Köpfen, 10 Witwer, 27 Witwen, 200 junge
Knaben. 200 junge Mädchen und 73 Hintersassen und Dienstboten aufteilen. Ein
Großteil dieser Familien arbeitete in der Köhlerei. Dies trifft besonders auf die
Ortsteile Marzell und Kaltenbach zu. In einer Urkunde aus dem Jahre 1778, als in
Vogelbach das Frevelgericht abgehalten wurde, heißt es nämlich: „Die weitläufige
und in vielen Ortschaften bestehende Vogtei Vögelbach ist größtentheils mit armen
Leuten angefüllt, welche, besonders aber zu Marzell und Kaltenbach da sich diese
mit dem Kohlenführen unterhalten, wenig oder nichts vor sich bringen, indem sie
als ein rohes Volk den geringen Verdienst sogleich wieder aufopfern. Es fangen
dieselben auch an. den Kleebau daselbst einzuführen, behaupten aber, daß solcher
nicht aller Orten wegen des schlechten und kalten Bodens angehe." Es war also
nicht einfach für die Bevölkerung, den Lebensunterhalt zu verdienen.
In einer Ortsbeschreibung vom 20.1.1787 wird der Waldort, 41/: Stunden von
Lörrach gelegen, mit folgenden Einwohnerzahlen angegeben: Vogelbach mit Käsacker
137. Malsburg 120, Lütschenbach 123, Kaltenbach 142, Wambach 76 und
Marzell 316. Der Vogtei steht ein Vogt sowie ein Stabhalter vor, der Vogt gehört
zum Vogelbacher Gericht. Die Köhler hatten ihre Hütten im Wald bei den Kohlmeilern
. Teilweise arbeiteten dort auch die Frauen mit. So sind im Kirchenbuch etliche
Geburten „im Kohlwald" eingetragen. Manchmal musste zu einer Taufe ein
paar Tage abgewartet werden, bis der Familienvater von der Köhlerarbeit nach
Hause kam und der Taufe beiwohnen konnte. Oft heißt es bei den zugezogenen
Abb. 3: Malsburg mir den „Gleichen ". Emil Knoll 1979
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