http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2006-02/0172
richten. Ein spannendes Kapitel ist dem Schweizerregiment des Fürstbischofs von Basel gewidmet
. Einen breiten Raum nimmt auch das Thema ..Gericht und Gemeinde in Schliengen"
ein. Der Idealfall, dass ein Dorf einen weltlichen Ortsherm hatte, der zugleich Hauptgrundbesitzer
. Patronats- und Zehntherr war und damit alle Rechte in einer Hand vereinigte, ist selten.
Auch Schliengen bildet hier keine Ausnahme. Als dominierende Herrschaft bis in die Neuzeit
erscheinen Hochstift und Bischof von Basel. Vertreter des Basler Bischofs waren die Herren
von Osenberg. Während die Rechte des Bischofs und seiner Lehenleute, der Klöster Murbach
und Säckingen und ihrer Lehenleute klar umrissen sind, lassen sich die Herren von Schliengen
. die im 13. und 14. Jahrhundert in Erscheinung treten, nicht so einfach einordnen. Ein
trauriges Kapitel beschreibt die beiden Weltkriege mit ihrem Elend vor Ort. aber auch die Geschichte
der Schlacht bei Schliengen (1796) und der Dreißigjährige Krieg werden ausführlich
behandelt. Das dörfliche Brauchtum und die Geschichte des Weinbaus dürfen natürlich nicht
fehlen. Die erste urkundliche Erwähnung des Weinbaus in Schliengen ist von 1147 datiert.
Das Autorenteam unter der Regie von Rüdiger Hoffmann hat sich der nicht immer leichten
Aufgabe gestellt, die Geschichte der beiden Orte so aufzuarbeiten, dass sie interessant und
lesenswert ist.
Mit der heute gängigen Lösung. (Orts-)Chroniken von einem Autorenteam erstellen zu lassen,
hat die Gemeinde Schliengen den richtigen Weg beschritten und darf sich glücklich schätzen,
in dieser Arbeitsgruppe so engagierte Chronisten gefunden zu haben. Die vorliegende Chronik
„Schliengen & Mauchen" stellt eine veritable Fundgrube dar. In einem bewundernswerten
Kraftakt legen die Verfasserinnen und Verfasser hier eine umfassende, vorzüglich ausgestattete
, mit einem Wort: mustergültige Gemeindechronik vor - und das zu einer Zeit, da andernorts
vergleichbare geschichtliche Projekte kurzerhand für entbehrlich erklärt werden.
Vielen anderen (orts-geschichtlichen Themen ist eine vergleichbare Aufarbeitung in dieser
qualitativen Aufmachung zu wünschen. Elmar Vogt
Kunst - Thermen - Wein - Entdeckungsreise durch das Markgräflerland
Herausgegeben von:
Dorothee Philipp, Jost Grosspietsch. Arne Herherger und Rolf Rubsamen
296 Seiten, über 350farbige Abbildungen, farbige Landkarten und Stadtpläne
Broschur mit stabiler Fadenheftung
Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg im Allgäu
Euro 15,90
Das Gebiet zwischen Freiburg und Basel, eingesäumt vom Rheinstrom und dem Schwarzwald
, ist mit durchschnittlich 1750 Sonnenstunden im Jahr nicht nur die wärmste Region
Deutschlands, sondern nach Ausweis der Wetterberichte im Femsehen auch ein privilegiertes
Schönwettergebiet. Wie sehr hier Lebensart, Kultur und Kunst miteinander verwachsen sind
macht dieses handliche Buch deutlich, das sich nicht nur als Fremdenführer kompetent erweist
, sondern auch dem Einheimischen viel Wissenswertes vermittelt. Es ist ein Bilderbuch
mit hervorragenden Farbaufnahmen, die dazu einladen. Neues zu entdecken und zugleich Erinnerungen
an Gesehenes und Erlebtes aufzufrischen und festzuhalten. Es ist zugleich ein Lesebuch
, das neben den sachlichen Informationen zu den Lokalitäten. Sehenswürdigkeiten und
Naturphänomenen viel und unterhaltsam über Geist und Kultur des Landes erzählt.
Amüsant setzt sich der Dichter und Schriftsteller Robert Gemhardt mit der verbreiteten Metapher
auseinander, hier von deutscher Toscana zu sprechen. Er gibt sich kritisch und analysiert
die Unterschiede, um am Ende augenzwinkernd doch von den „beiden Toscanen" zu
sprechen. Dann werden Essays zwischen die Routenbeschreibungen mit ihren Stadt- und
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