http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2007-01/0100
Abb. 1: Blic k auf Rheinfelden (Baden) iL Rheinfelden (Schweiz) um 1950
Postkartensammlung Stadtarchiv Rheinfelden (Baden)
sere Kinder an dem Tag in der Schule eingefunden als sie hörten, dass es Suppe
gibt, welche von der Bevölkerung unseres Nachbarstädtchens gestiftet wurde. Wir
sind überzeugt, dass sich mancher Schüler wieder eher in der Schule einfinden
wird, wenn er hört, dass es Suppe gibt."4 Rund 1000 Kinder wurden an diesem Tag
gespeist. In Nollingen und Warmbach wurde die Suppe in die dortigen Schulen gefahren
und ausgeteilt. Anton Merz schrieb weiter: „Wenn auch die Aktion am Anfang
noch einige Mängel hatte, so werden diese nach und nach ausgemerzt und wir
glauben, dass sich die Speisung der Schulkinder bis jetzt schon gut eingespielt
hat."" Doch nicht nur Anton Merz, auch Bürgermeister Alois Maier dankte der
Stadt Rheinfelden (Schweiz). ..Wir möchten nicht versäumen, den Spendern, und
vor allen Dingen den Helferinnen und Helfern, welche sich nicht gescheut haben,
die Mühe und Arbeit für diese edle Tat auf sich zu nehmen, den verbindlichsten
Dank auszusprechen. Wir hoffen und wünschen, daß hierdurch die nachbarlichen
Bande wieder enger geknüpft werden und wir bald einer besseren Zeit und geordneten
Verhältnissen entgegen gehen."6 Schon im Januar 1947 erweiterte die
Schweizer Nachbarstadt die Schülerspeisung. Die Suppenausgabe erfolgte nun
dienstags, mittwochs und donnerstags, und auch Einwohner über 65 Jahre erhielten
die Speisung. Zum Bezug der Suppe wurden besondere Ausweise ausgestellt,
die bei der erstmaligen Suppenausgabe ausgehändigt wurden. Die Erwachsenen
konnten ihre Suppenrationen entweder im Schulhaus essen oder mit nach Hause
nehmen. Entsprechendes Geschirr war mitzubringen.
Überschwänglich bedankten sich Bürgermeister Maier und der Leiter der Schülerspeisung
. Anton Merz, für die geleistete Hilfe in einem Brief an den gemeinnützigen
Frauenverein Rheinfelden (Schweiz):
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