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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
69.2007, Heft 1.2007
Seite: 109
(PDF, 28 MB)
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4.13 Ledige \ eher und Mütter

In geringer Zahl sind Geburten unehelicher Kinder verzeichnet. Die Angaben zu
den Eltern ergänzen die Liste der Schweizer. Dazu zwei Beispiele: Am 30. März
1665 wird in Fischingen Ursula Kindt getauft (OSB Fischingen 881). Der Vater
Peter Kindt und die Mutter Anna von Eschen stammen aus Chur GR. Am 10. April
1673 wird in Britzingen Jakobea Argast getauft (OSB Britzingen 33). Vater ist Peter
Argast. „ein welscher Schweizer, des Vogts zu Britzingen Knecht". Die Mutter
Maria Barth stammt aus Britzingen.

5. Wer ist Einwanderer?

Nach dieser Aufgliederung der Einträge stellt sich die Frage, wer nun als Einwanderer
gelten kann? Eine eindeutige Definition erhält man nur. wenn man
den Status „Einwanderer" auf den einzelnen Ort bezieht. Einwanderer ist der
Schweizer, der mit seiner Familie in einem der erforschten Orte als Bürger oder
Hintersasse ansässig wird. Das sind ebenso die einheiratenden Schweizerinnen
und Schweizer, die auf Dauer bleiben. Als ansässig gilt, wer nachweislich im Ort
bleibt. Nachweis ist der Tod im Ort oder bei fehlendem Sterbeeintras weitere Ein-
träge der Familie. Wenn die Einträge einer Familie abbrechen, wenn bei Familien
alle Todesdaten fehlen, wenn nur ein Eintrag zu verzeichnen ist. dann handelt es
sich um vorübergehend anwesende Schweizer. Sie können natürlich auch Einwanderer
sein, aber dann in einem anderen Ort. sie müssten dort als Einwanderer
gezählt werden. Diese Festlegung vermeidet Doppelzählungen. Schwierig ist die
Entscheidung bei einigen Todesfällen von Knechten und Mägden, deren Anwesenheitsdauer
unbekannt ist. Mancher mag viele Jahre im Marksräflerland gedient
haben, er könnte durchaus als Einwanderer gelten. Aber das Ergebnis der Untersuchung
wird durch diese Unsicherheit nicht beeinflusst.

6. Die Schw eizer in der Markgrafschaft Hochberg

Bekanntlich waren die Auswirkungen und Folgen des Dreißigjährigen Krieges
nicht in allen Regionen Deutschlands in gleicher Weise verheerend. Neben Gebieten
, die vom Krieg kaum berührt wurden, stehen andere, in denen Krieg und Pest
schrecklich gewütet haben. Zu den am stärksten betroffenen Gebieten gehörte der
Breisgau. Ursache war die Lage zwischen dem Rheinübergang bei Breisach und
der mehrfach umkämpften Stadt Freiburg. Beide Kriegsparteien, ob kaiserlichbayrisch
oder schwedisch-französisch, schenkten sich und der Bevölkerung nichts.
Vörderösterreichische katholische und baden-durlachische evangelische Orte erlitten
das gleiche grausame Schicksal. Zu den hohen Bevölkerungsverlusten trug
allerdings auch die Pest 1633/34 bei.

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