Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
69.2007, Heft 1.2007
Seite: 155
(PDF, 28 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2007-01/0157
N^ ________ y

/

Johann Peter Hebel
Kreidezeichnung von Fedor Iwanow itsch. 1809

wird. Beide Typen sind schon in der Tradition des 16. Jahrhunderts zu rinden und
beide kommen ebenfalls im Rheinischen Hausfreund und im Schatzkästlein vor.
Bemerkenswert ist das Geschichtenpaar Z 133 und Z 134, betitelt Der betrogene
Krämer und Der listige Kaufmann: in beiden wird das Thema mit der Kategorie
der Ladenbesitzer-Geschichten verknüpft, die für das Rollwagenbüchlein charakteristisch
ist."' Jedoch scheint keine von diesen beiden Geschichten Hebels eine
frühere Quelle zu haben, anders als etwa die 25. die Otto Behaghel von Friedrich
Nicolais 10-bändiger Sammlung Wade Mecum für lustige Leute enthaltend eine
Sammlung angenehmer Scherze, witziger Einfälle und spaßhafter kurzer Historien
aus den besten Schriftstellern zusammengetragen, ableitet, die zwischen 1767
und 1792 in Berlin veröffentlicht wurde und die ca. 3000 witzige, einem großen
Angebot früherer Autoren entnommene Anekdoten enthält.12' Wenn wir uns nach
einer greifbaren Verbindung zwischen der Sammlung des 16. Jahrhunderts und den
Kalendergeschichten von Hebel und seinen Zeitgenossen umsehen, ist diese wohl
bei Nicolais Vade Mecum zu finden. Auf einem so komplexen Gebiet wie diesem
mögen Verbindungen zwar weniger leicht ausgemacht, dafür aber noch bedeutsamer
sein, denn wir befassen uns eigentlich mit dem oft gleichzeitigen Wirken einer
eigentlich dreifachen Tradition. Einer ihrer Stränge verbindet die beiden durch
mehr als zwei Jahrhunderte getrennten Perioden schöpferischer und verlegerischer
Aktivität, die als ihre Stützen betrachtet werden können. Während dieser beiden
Jahrhunderte wurde das Vergnügen der Alemannen am Erzählen und Wiedererzählen
großzügig von ihren beiden anderen Strängen überbrückt, d. h. von einer fortlaufenden
einheimischen mündlichen Tradition und einer quasi-journalistischen.
predigtartigen Tradition. Zu diesen beiden Traditionen trugen sowohl Predigten als
auch Almanache bei. Während des 18. Jahrhunderts nahm diese Tradition erheb-

155


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2007-01/0157