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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
69.2007, Heft 2.2007
Seite: 24
(PDF, 50 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2007-02/0026
Abb. 3+4: Medaille von Jerome Roussel auf die Zerstörung Heidelbergs. 1693. Die Vorderseite zeigt
den Kopf Ludwigs Xf\ . mit Allongeperücke und Lorbeerkran: im Profil nach rechts und der Umschrift
LUDOVICUS MAGNUS REX CHRISTIANISSIMUS (der große, alierchristlichste König Ludwig i. Auf
der Rückseite ist im Vordergrund links der bärtige Flussgott Neckar zu sehen, rechts die trauernde,
nach antikem Vorbild gewandete Stadtgöttin Heidelberga. Sie sitzt w einend auf dem zerbrochenen ovalen
Wappenschild mit dem Heidelberger Löwen und stützt sich auf die Trümmer der Zerstörung. Der
Hintergrund öffnet den Blick auf eine Landschaft mit dem brennenden Heidelberg, die Umschrift HEIDELBERGA
- DELETA verkündet ..Heidelberg ist zerstört" (Foto: Kurpfälzisches Museum der Stadt

Heidelberg. K. Gattner).

ter die Zerstöruna Heidelbergs durch die Präsuns von Gedenkmünzen im sroßen
Stil feiern ließ35. In der Auseinandersetzung mit Spanien war jeder spanischen Angriff
auf französische Dörfer sogleich mit der Zerstörung von 10 oder 20 Dörfern
im spanisch beherrschten Gebiet geahndet worden. Das hatte sich als durchaus
wirkungsvoll erwiesen36.

Es kamen aber 1689 und in den folgenden Jahren in der Pfalz und in Südwestdeutschland
auch noch weitere Überlegungen hinzu, wie schon Kurt von Raumer
vor vielen Jahrzehnten in seiner einschlägigen Studie gezeigt hatte. Man rechnete
1689 in Frankreich nicht mehr wirklich mit einem Sieg im Krieg gegen den Kaiser
Wilhelm III. von Oranien und dessen Alliierte. Also galt es, die Gegner auch für
den Fall eines eher ungünstigen Friedensschlusses dauerhaft zu schwächen, indem
man ihre Länder oder doch die Länder ihrer potentiellen Verbündeten, die das Aufmarschgebiet
für jede Operation gegen Frankreich darstellten, zerstörte, solange
man dazu noch in der Lage war. Man antizipierte faktisch schon die nächste Auseinandersetzung
mit den Gegnern Frankreichs und sah sich in einer Art von permanentem
Konflikt gegen einen tendenziell immer stärker werdenden Gegner. Von
daher rührt auch die Brutalität der Kriegsführung.

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