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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
70.2008, Heft 1.2008
Seite: 31
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tung erleichtert werden sollte. Gerühmt wird die Wohltätigkeit Heinrichs von
Landeck auf einem Epitaph in der Bad Krozinger St. Alban-Kirche.

Am längsten regierten in Krozingen als Ortsherren Angehörige des Geschlechts
derer von Pfirt: Von 1661 bis Ende des Jahres 1805, als Krozingen und mit ihm der
gesamte Breisgau Teil des unter dem Einfluss des französischen Kaisers Napoleon
entstandenen Großherzogtums Baden wurde. Die Pfirt waren Ministeriale der Grafen
von Pfirt aus dem Oberelsass. Die Ortsherrschaft beinhaltete damals auch das
Fischrecht im Neumagen, das Jagdrecht „im gesamten Bann", das Recht, die „Metzig
" (Metzgerei) zu vergeben, aber auch das „Faßnachtshuhn" von jedem Einwohner
, der „für sich hauset". Hinzu kamen noch mehrere Frondienste bei Bedarf.

Sitz der Herren von Pfirt, die gleichzeitig auf dem dortigen Schloss auch als
Ortsherren von Biengen fungierten, war das „Pfirtsche Schlösschen" am Lammplatz
, heute Gebäude der Volksbank Staufen. Die aus dem elsässischen Sundgau
stammenden Herren von Pfirt hatten in ihrem Wappen einen gekrönten Löwen.
Wahrscheinlich in Erinnerung daran ziert heute noch ein Löwe - allerdings in diesem
Fall ohne Krone - den Brunnen auf dem Platz vor der St. Alban-Kirche, das
Wappen von Krozingen haltend.

Literaturangabe

Insbesondere die Ortsbeschreibung „Bad Krozingen" von Walter Fauler in „Die Chronik des Kreises
Müllheim", hrsg. vom Landratsamt Müllheim, Waldshut 1965, S. 79 - 86

9. Die Familie Litschgi - die „Fugger des Breisgaus66

Bereits in den Jahren vor dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) gab es am Oberrhein
Einwanderer aus Savoyen. Nach dem zu Münster und Osnabrück im Jahre
1648 geschlossenen „Westfälischen Frieden" vermehrte sich ihre Anzahl in den
meist stark entvölkerten Gebieten an Rhein und Donau aber erheblich. Auffallend
zahlreich gelangten eingewanderte Savoyarden zu großem Wohlstand und Ansehen.
Auch heute noch erinnern allenthalben im süddeutschen Raum bestimmte Familiennamen
an die damalige savoyardische Einwanderung wie z.B. in Freiburg Rosset,
Sautier oder Montfort und in Bad Krozingen solche wie Litschgi, Mötsch, Stoffel
oder Blansche. Bei den Einwanderern aus Savoyen handelte es sich sowohl um
deutschstämmige „Walser" - aus dem Wallis im Spätmittelalter in den südlichen Alpentälern
zugezogen - als auch um solche italienischer oder französischer Sprache.

Kernland Savoyens ist die Region zwischen dem südlichen Ufer des Genfer Sees
und der Isere mit dem Nebenfluss Are, ein Gebiet, das heute den beiden französischen
Departements Savoie und Haute Savoie entspricht. Es handelt sich in der
Regel um ein raues, unwirtliches Hochgebirgsland mit der Mont-Blanc-Kette.
Landwirtschaftlich nutzbar sind nur die Ufer des Genfer Sees sowie die Flusstäler.

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