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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
70.2008, Heft 1.2008
Seite: 106
(PDF, 29 MB)
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derts nach Feldberg zu ziehen. Anna Blüß hatte ein bewegtes Leben, über das hier
kurz berichtet werden soll. Der alte Sulzberger starb bereits am 6. Juni 1714 in
Feldberg, worauf die 53-jährige Witwe den 30 Jahre alten Feldberger Vogtssohn
Johann Georg Schuhmacher ehelichte. Doch diese Verbindung ging in die Brüche,
da Schuhmacher mit einer jungen Dorfbewohnerin 1722 im Ehebruch ein uneheliches
Kind zeugte und sich daraufhin freiwillig in fremden Kriegsdienst begab.
Anna Blüß heiratete schließlich erneut am 18. September 1731 den Witwer Matthias
Hagin, einen Onkel ihrer Schwiegertochter Anna Maria Hagin. Sie starb dann in
Feldberg im hohen Alter von 82 Jahren.

Der Sohn Ulrich Sulzberger richtete kurz nach seiner Hochzeit in dem alten
Vogtshaus eine Gastwirtschaft mit Realrecht „Zum Löwen" ein, die auch im Jahre
1780 noch als Straußwirtschaft urkundlich belegt ist. So konnte durch Weinausschank
, hergestellt von den eigenen Rebflächen, eine vorzügliche Einnahmequelle
gesichert werden. Die Wirtschaft hatte auch einen Saal, der im zweiten Stockwerk
direkt über der Wirtsstube lag. Er diente vor allem für gesellige Veranstaltungen
im Dorf. Von dieser Zeit zeugt noch ein schöner Sandstein über der Eingangstüre
des Wohnhauses.

Das einzige Kind, Sohn Johann Jakob, suchte sich seine Frau wiederum in Nie-
dereggenen, wie überhaupt viele familiäre Verbindungen von Feldberg in dieses
Nachbardorf führen. Die Auserwählte war Barbara Kibiger, eine Tochter des dortigen
, 36 Jahre lang amtierenden Vogts Johann Kibiger und der Barbara Pfunder.
Im Jahre 1745 handelten der Pfarrer zu Niedereggenen, Carl Friedrich Maurity,
und Samuel Brodhag als Pfarrer in Feldberg einen Heirats vertrag für das heiratswillige
Paar aus. Das Ehepaar wohnte dann im Laufe seiner Ehejahre im neuen,
1757 errichteten stattlichen Nebengebäude, wo auch eine Wohnung eingerichtet
worden war. Zu dieser Zeit war Sulzberger auch Vogt in Feldberg, wie die Initialen
an einem der Sandstein-Torbogen zu den beiden Weinkellern zeigen. Allerdings

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