http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2008-01/0129
Abb. 9: Einweihung des Ehrenfriedhofs und des Ehrenmals am 5. Mai 1935
unzähligen Kolonnen aus ganz Oberbaden unterwegs nach Buggingen. Vor dem
Gebäude des Schachtes „Baden", in dem einst die 86 verunglückten Bergleute eingefahren
waren, war eine Tribüne errichtet, vor der zu beiden Seiten je zwei flammende
tannengeschmückte Pylone standen. In der Mitte war ein Katafalk aufgebaut
, ein mit einer Hakenkreuzfahne bedeckter Sarg, - so wie die 86 Opfer bestattet
wurden - mit Schachthut und Hacke des Bergmanns. Knappen hielten Ehrenwache
. Das ebenfalls mit Tannengrün, schwarzen Schleifen und den Zeichen des
Bergmanns Schlägel und Eisen geschmückte Schachtgebäude wurde von je drei
riesigen Hakenkreuzfahnen mit langen schwarzen Wimpeln flankiert. Auch am
Eingang beim Pförtnerhaus erhob sich eine mächtige Hakenkreuzfahne. Auf dem
Werkhof, der rundum mit den Fahnen des Reichs begrenzt wurde und auf dem, als
das Unglück geschah, noch der Maibaum stand, sammelten sich die zahlreichen
Verbände. Da füllte große Flächen das Braun der SA und Hitlerjugend, das
Schwarz der SS, das Grau des Nat.-Soz. Deutschen Frontkämpferbundes, das Blau
der Deutschen Arbeitsfront, das Weiß des BdM und dann das Schwarz der großen
Trauerversammlung. Vor der Tribüne saßen die Angehörigen der Opfer des Grubenunglücks
, dahinter standen die Bergleute in ihrer malerischen Tracht. Alle, die aus
nah und fern gekommen waren, jung und alt, Männer und Frauen, fühlten sich in
dieser Stunde eins mit den, vom Unglück schwer Betroffenen.
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