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Abb. 3: Schloss Beuggen (Luftaufnahme)
Foto: Anne-Kathrin Prahl
1813-15 richtete man hier ein Lazarett der österreichischen Armee für die vielen
Verwundeten des letzten Feldzugs gegen Napoleon ein. Auch Seuchen entstanden
: 3000 Soldaten aus Österreich, Bayern, Sachsen, Preußen und Württemberg
sind in Beuggen an Typhus und an ihren Verwundungen gestorben und im Garten
bestattet worden.
Die völlig verwahrlosten Räume wurden von der Basler Mission für eine „Freiwillige
Armen- und Schullehreranstalt" entdeckt und dafür vom Großherzogtum
Baden gemietet. Christian Friedrich Spittler und Christian Heinrich Zeller gründeten
1819 diese Anstalt, die mit vielen Änderungen bis 1945 bestand und als Kinderheim
und Schule bis 1980 weitergeführt wurde. Leider war die Zeit der Besichtigung
für das von der Museumsgruppe von Schloss Beuggen eingerichtete Museum
der Erziehungsanstalt sehr knapp.
Bei dem Rundgang durch das Gelände von Beuggen sahen die Besucher viele
Gebäude, z. B. das Torhaus, die alte Mühle, den Storchenturm, die Remise, d.h.
eine Bogenhalle, die als Wagen- oder Holzschopf benutzt wurde, sowie ein Haus,
das heute einer christlichen Lebensgemeinschaft, Kommunität genannt, als Wohnung
dient, in dem 10 Erwachsene und 7 Kinder leben.
Die Führung endete im Schloss und der zugehörigen Kirche. Das Alte und das
Neue Schloss stehen in einer Fluchtlinie nebeneinander, das Alte Schloss reicht bis
an den Rhein heran. Seine ältesten Teile stammen aus dem 13. und 14. Jh. Von
seinen inneren Räumen ist heute der so genannte Rittersaal, jetzt evangelischer
Gottesdienstraum, erhalten. Das Neue Schloss ließ Komtur Hartmann von Hall-
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