http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2008-02/0021
Winzerstraße, von 1597 das Struve Haus in Föhrenschallstadt, von 1607 das Haus
des Bronner Hermann Winzerstraße neben dem Gasthof Rössle in Schallstadt.
Eine Besonderheit weist die Binzenmühle auf. Sie liegt am Dorfbach in Wolfenweiler
, seit 2007 an der Waldseemüllerstraße. Die ersten Aufzeichnungen stammen
aus dem 15. Jh. Am Rundbogentor im Erdgeschoss zum früheren Mahlgang befindet
sich die Jahreszahl 1743. Hier wurde zwischen 1472 und 1475 Martin Waldseemüller
(Martinus Ilacomylus) geboren, der einem ganzen Kontinent den Namen
gab - Amerika -. Er studierte an der Freiburger Universität, trat in die Dienste
des Herzogs von Lothringen als Kartograph und fertigte u. a. die große Weltkarte
von 1507 an. Sein Vater Konrad Walzenmüller erwarb 1490 das Bürgerrecht zu
Freiburg, wohnte dort im Haus „Zum Hechttropf' und wird als „Wolfenwiler" Besitzer
aufgeführt, besaß „etliche güter" in Wolfenweiler, ebenso Rebstücke und
fünf Fischweiher, heute als Weihermatten bekannt. Max Bronner, der letzte Müller
, kehrte aus dem 2. Weltkrieg nicht zurück und der Mühlenbetrieb wurde eingestellt
; er war in der 6. Generation Müller auf der Binzenmühle.
Der Nachfolger des Reichenauer Abtshofes in Mengen, ein Mittelpunkt des
Dorfes links der Kirche, ist das Staffelgiebelhaus Hauptstr. 30 aus dem Jahr 1587,
das als Sitz der Reichenauischen Pächter galt. Offensichtlich hat das Gebäude das
Steinhaus der niederadeligen Familie Brisger ersetzt, das 1466 und 1472 als
„Burgstall", d. h. als zerfallen erscheint. Das Haus ist damit auch Nachfolger des
einstigen alamannischen Herrenhofes im Dorf neben der 1837 abgebrochenen
Abb. 13: Die Binzenmühle von 1923 mit dem letzten Müller Bronner und seiner Familie
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