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Grabungsfläche entfernt erste einschlägige Siedlungsbefunde. Im Frühjahr 2004
führten D. und C. Mischka eine geomagnetische Prospektion durch. Die Untersuchung
lieferte zum einen die vermuteten bandkeramischen Siedlungsbefunde, zum
anderen war eine viereckige Struktur erkennbar mit einer Kantenlänge von ungefähr
69 m x 64 m (Abb. 1). Anhand der Geomagnetik war eine genaue Interpretation
dieses Befundes jedoch nicht möglich.
Deshalb wurde auf einer kleinen Fläche eine archäologische Grabung durchgeführt
, deren vorrangiges Ziel die Ansprache und Klärung der quadratischen Struktur
war. Verwirklicht wurde das Vorhaben im Rahmen einer Kooperation zwischen
dem Landesdenkmalamt Außenstelle Freiburg sowie dem Graduiertenkolleg „Gegenwartsbezogene
Landschaftsgenese" der Universität Freiburg unter der örtlichen
Leitung von S. Dornheim.
Die keltische Viereckschanze
Durch die Ausgrabung wurde eindeutig nachgewiesen, dass es sich bei dieser
Struktur um den Umfassungsgraben einer keltischen Viereckschanze handelt, dessen
max. Tiefe 1,50 m und Breite 3,40 m betrug.
Ungewöhnlich und einmalig sind die auf der Sohle
des Grabens in regelmäßigen Abständen erfassten
Pfostenstandspuren, wobei die Funktion dieser
dünnen, in Mengen erstmals in dieser Position erkannten
Pfosten, noch völlig unklar bleibt (Abb. 2
und 3)
Der für keltische Viereckschanzen typische Wall
hat sich aufgrund der ausgeprägten Erosion nicht
erhalten.
Bei den Funden aus der Verfüllung des Grabens
handelt es sich primär um neolithische und spät-
latenezeitliche Keramik. Unter dem latenezeitli-
chen Material befindet sich neben Grobkeramik,
v. a. Töpfe mit Grübchenverzierung oder Kammstrichware
, eine auffällig große Anzahl an Feinkeramik
wie glatte Drehscheibenware und bemalte
Keramik, darunter mit Netzlinien bemalte Scherben
, die Parallelen zum Fundort Basel-Gasfabrik
aufweisen (Abb. 4, 1-2). Das Formenspektrum erstreckt
sich von Töpfen und Schüsseln bis zu beMengen
2004
Abtsbreite
Abb. 2: Mengen: Grabungsplan mit dem Ausschnitt der Nordwestecke
der Viereckschanze und den bandkeramischen Gruben
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