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ago de Compostela auf ihrem
Höhepunkt war. Zum letzten Mal
taucht der Flurname „Jacobs
Berg4' im Jahr 1852 auf. 1777 ist
die Rede von einem „Jacobs
Weeg", womit jedoch nicht der
klassische „Jakobsweg" gemeint
sein kann, sondern lediglich ein
Zugangsweg zur Jakobskapelle.
Mit der Jakobuskapelle in Ober-
rimsingen, den Jakobuskirchen
von Dattingen und Rümmingen
reiht sie sich in die herausragenden
Orte der Jakobusverehrung
zwischen Freiburg und
Basel ein. Leider sind heute keine
Spuren mehr von dieser Kapelle
vorhanden.
Wenn in einem Buch des Armenspitals
von Basel im Jahr
1473 von einer Altarweihe in Eg-
ringen zu Ehren der Dreifaltigkeit
, zu Ehren Mariens, des Jakobus
und des Gallus berichtet
wird, so fügt sich ein weiterer
Mosaikstein ein
Auch in der 1765 von Markgraf
Karl Friedrich erbauten St.
Oswald Kirche von Wintersweiler
- der Turm stammt aus dem
Mittelalter - begegnen wir dem
Pilgerheiligen Jakobus. Der Heilige
steht hier in der Reihe der
Apostel, also nicht herausgehoben wie der Jakobus in der Fensterleibung von Mappach
. Er ist erkennbar an der Inschrift Jakobus mai(or), also Jakobus der Ältere,
aber auch am Pilgerstab und an der Pelerine. Eine Muschel hat er nicht.
Wie die übrigen Ausmalungen stammt auch die Apostelreihe aus der Zeit des
Barock, ungewöhnlich für eine evangelische Kirche dieser Zeit, hat man doch in
anderen Kirchen bildliche Darstellungen übertüncht. Wir sollten jedoch nicht vergessen
, dass bis zur badischen Kirchenunion (1821) das Markgräflerland lutherisch
war und somit nicht so extrem bilderfeindlich wie die reformierte Kirche.
Dass die Fresken in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts überstrichen wurden,
hängt wohl, so Annemarie Heimann-Schwarzweber, mit dem Zusammenschluss
Abb. 18: Darstellung des hl. Oswald (um 604-642) in
der Mappacher Kirche. Er ist Patron der Kirche von Wintersweiler
, die schon immer zum Kirchspiel von Mappach
gehört hat. Oswald, aus königlichem Geblüt, machte sich
um die Christianisierung Englands verdient. Er ist erkennbar
an dem königlichen Prunkgefäß in seinen Händen. Er
ist Patron der Kreuzfahrer, der Schnitter und des Viehs.
Wird auch als Pestheiliger verehrt.
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