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Haferbrot, das in Schüsseln aufgetischt wurde, war wohl meistens die Hauptspeise
sowie das Hafermus mit Milch. Später, nach Anbau von Gerste, standen auch Gerstenknödel
und Gerstennudeln auf dem Speiseplan der Menschen. Fehlen durfte nie
die Hafermehlsuppe, zu der auch junge Rüben gegessen wurden. Milch und Fleisch,
hauptsächlich Schweinefleisch, hatten unsere Vorfahren wohl meist im Überfluss.
Besonders in der Zeit, als die Waldweiden noch betrieben werden konnten, deren
Beschickung durch Rechtsverordnung im Jahre 1790 aufgehoben und verboten worden
ist. Zum Vesperbrot gehörte Haferbrot mit Speck oder auch die dicke Milch.
Unter den alten Häusern befanden sich im allgemeinen keine Keller, sondern lediglich
nur Erdlöcher, wo die Menschen Rüben für den späteren Verbrauch aufbewahrten
. Weitere Vorräte hatten die unteren Schichten unserer Vorfahren nicht.
Wein besaßen nur die Wirte und reichen Leute. Später, als die Kartoffel Einzug
hielt, wurden die Erdlöcher vergrößert, um genügend Platz zu haben.
Die Gebäude waren bis über die Mitte des 20. Jahrhunderts mit Stroh und in wenigen
Fällen auch mit Schindeln bedeckt. Die Dächer reichten in vielen Fällen bis
etwa 2 Meter über den Boden und waren bei den Stirnseiten mit Vollwalmen versehen
. Diesen Umriss der Gebäude kann man als äußeres Haus bezeichnen. In einigen
Fällen hatten die Häuser auch ein „Innenhaus", was bedeutet, dass zwischen
„Innenhaus4' und „Außenhaus" ein begeh- und befahrbarer „Rundumgang" war,
wo das Vieh, vor allem im Winter, zur Tränke geführt worden ist. Der Hausbrunnen
stand daher in diesem Rundumgang, da sich zu jener Zeit weder im Stall noch
in der Küche Wasserentnahmestellen befanden. Das Brennholz wurde früher eben-
Rauschbachstraße 40
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